Anstieg der Verbraucherpreise schwächt sich weiter ab
Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Oktober erneut abgeschwächt. Die Teuerungsrate lag im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 1,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte und damit seine vorläufigen Angaben von Ende Oktober bestätigte. Im September hatte die Inflationsrate bei 1,2 Prozent gelegen - und damit ebenfalls deutlich unterhalb des von der Europäischen Zentralbank (EZB) für den Euroraum angestrebten Ziels von knapp unter zwei Prozent.
Deutlich günstiger als ein Jahr zuvor waren im Oktober für Verbraucher vor allem Energieprodukte. Sie kosteten insgesamt 2,1 Prozent weniger - vor allem die Preise für leichtes Heizöl (minus 15,8 Prozent) und für Kraftstoffe (minus 7,5 Prozent) gingen dabei nach Angaben der Statistiker in Wiesbaden "erheblich" zurück.
Einige Energieprodukte verteuerten sich binnen Jahresfrist allerdings auch: Bei Erdgas betrug das Plus 5,1 Prozent; die Strompreise stiegen um 3,9 Prozent.
Bei Nahrungsmitteln betrug der Anstieg von Oktober 2018 bis Oktober 2019 insgesamt 1,1 Prozent. Überdurchschnittlich war der Anstieg hier bei Fleischwaren (plus 4,9 Prozent), Fischwaren und Meeresfrüchten (plus 3,3 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnissen (plus 2,6 Prozent). Die Preise für Speiseöle und Speisefette gingen mit minus 11,6 Prozent dem Bundesamt zufolge hingegen "auffällig stark zurück". Auch für Gemüse (minus 2,8 Prozent) mussten die Verbraucher weniger tief in die Tasche greifen.
Günstiger als ein Jahr zuvor waren im Oktober auch Unterhaltungselektronik (minus 5,4 Prozent) sowie Geräte der Informationsverarbeitung (minus 7,1 Prozent) und Telefone (minus 5,1 Prozent). Teurer waren hingegen Zeitungen und Zeitschriften (plus 5,1 Prozent) sowie Tabakwaren (plus 4,1 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat September 2019 legten die Verbraucherpreisindex nur geringfügig um 0,1 Prozent zu.
Die EZB strebt für den gesamten Euroraum eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent an. Bei diesem Wert sieht sie sowohl Preisstabilität gegeben als auch die Gefahr einer Deflation weit genug entfernt.
Bei einer Deflation sinken die Preise für Waren und Dienstleistungen auf breiter Front. Dies führt zu sinkenden Gewinnen bei den Unternehmen, weil Verbraucher Kaufentscheidungen aufschieben, und - wenn der Prozess lange anhält - auch zu massiven Verlusten an Arbeitsplätzen und damit wiederum sinkender Nachfrage und Kaufkraft der Konsumenten.
(A.Stefanowych--DTZ)