Lohn-Kluft zwischen deutschen und ausländischen Beschäftigten deutlich gestiegen
Die Kluft zwischen deutschen und ausländischen Beschäftigten beim Verdienst hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Wie aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht, lag der Median der monatlichen Bruttoarbeitsentgelte im Jahr 2018 für sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte mit deutscher Staatsangehörigkeit bei 3403 Euro. Bei Vollzeitbeschäftigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit waren es 873 Euro weniger.
In den Vorjahren war diese Differenz deutlich geringer, wie aus der Antwort der Bundesregierung hervorgeht, die AFP am Dienstag vorlag und über die zunächst die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet hatte. Sie lag 2016 bei 755 Euro; im Jahr 2012 bei 416 Euro. 2008 betrug der Unterschied 260 Euro, im Jahr 2004 rund 202 Euro und im Jahr 2000 lediglich 198 Euro.
Alle Verdienstangaben beziehen sich dabei auf das Medianeinkommen. Das heißt, 50 Prozent verdienen mehr, und 50 Prozent verdienen weniger. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Durchschnittslohn, bei dem die Summe aller Löhne durch die Summe aller Arbeitnehmer geteilt wird. Der Durchschnitt liegt oft deutlich höher als der Median, da hierbei relativ wenige Menschen mit hohen Löhnen den Schnitt nach oben ziehen können.
Der AfD-Abgeordnete René Springer, der die Anfrage gestellt hatte, kritisierte, angesichts der wachsenden Lohnlücke zwischen Deutschen und Ausländern dränge sich der Verdacht auf, "dass mit der Zuwanderungspolitik der Bundesregierung nicht der Fachkräftemangel bekämpft werden soll, sondern das Gehaltsniveau". Qualifizierte Zuwanderung sei richtig, sagte Springer. "Lohndumping nicht. Alles andere schürt Ressentiments und spaltet die Gesellschaft."
(L.Møller--DTZ)