Eurogruppe unterstützt Nominierung von Ökonomin Schnabel für EZB-Direktorium
Die Finanzminister der Eurozone haben die Nominierung der deutschen Wirtschaftsprofessorin Isabel Schnabel für den frei werdenden Posten im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) unterstützt. Dies teilte der EU-Rat am Donnerstag in Brüssel mit. Die 48-jährige Schnabel soll auf die jüngst zurückgetretene Notenbankerin Sabine Lautenschläger folgen.
Formal muss die Personalie am Freitag noch durch alle EU-Finanzminister gebilligt werden, was aber als Formsache gilt. Danach ist noch das grüne Licht der EU-Staats- und Regierungschefs nötig, die davor das Europaparlament und den EZB-Rat konsultieren. Mit der Ernennung wird laut EU-Rat bis Jahresende gerechnet.
Die Amtszeit im EZB-Direktorium beträgt acht Jahre. Ihm gehören neben Notenbank-Chefin Christine Lagarde fünf weitere Mitglieder an. Gemeinsam mit den 19 nationalen Notenbankchefs der Eurostaaten bilden sie den EZB-Rat, das wichtigste Beschlussorgan der Zentralbank, das den geldpolitischen Kurs im Euroraum absteckt.
Lautenschläger hatte zu Ende Oktober ihr Amt vorzeitig niedergelegt. Auslöser waren offenbar Meinungsverschiedenheiten über die ultralockere Geldpolitik der EZB unter dem bisherigen Chef Mario Draghi. Schnabel, die an der Universität Bonn lehrt, gilt als Unterstützerin des Kurses von Draghi. Sie ist eine der Wirtschaftsweisen der Bundesregierung.
(W.Budayev--DTZ)