Flugbegleitergewerkschaft UFO nimmt Schlichtungsangebot der Lufthansa an
Im Tarifkonflikt mit der Lufthansa hat die Flugbegleitergewerkschaft UFO einer Schlichtung mit dem Unternehmen zugestimmt. UFO "akzeptiert das Verhandlungsangebot", erklärte die Gewerkschaft am Donnerstag auf ihrer Internetseite. Demnach ist "erst einmal keine Ausweitung der Streiks" geplant. In der Nacht hatte ein 48-stündiger Streik der Flugbegleiter bei der Lufthansa begonnen, 180.000 Passagiere sind von Flugausfällen betroffen. Deutschlands größte Fluggesellschaft war vor diesem Hintergrund auf die Gewerkschaftsseite zugegangen.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr erklärte, wieder Gespräche mit UFO aufnehmen zu wollen, "mit dem Ziel, im Interesse unserer Kunden und Mitarbeiter die gestern von der UFO angebotene Schlichtung zu vereinbaren". Nach einem "konstruktiven und erfolgreichen Spitzengespräch" mit Vertretern von Verdi und der Cabin Union sehe sich die Lufthansa "jetzt in der Lage, Gespräche mit allen drei Gruppen aufzunehmen".
Spohr zeigte sich zuversichtlich, die rechtlichen Hürden in diesem Zusammenhang zu bewältigen. "Die juristischen Probleme wollen wir im vertraulichen Rahmen mit der UFO dieses Wochenende klären", sagte er. Die Lufthansa erkennt die Vertretungsbefugnis der Gewerkschaft für die Kabine bislang nicht an.
Das ursprüngliche Gesprächsangebot von UFO, auf das sich Spohr bezog, hatte die Lufthansa der Gewerkschaft zufolge am Mittwoch zunächst nicht angenommen. Zuvor hatte das Arbeitsgericht Frankfurt am Main einen Antrag der Lufthansa auf einstweilige Verfügung gegen den geplanten Streik abgewiesen. Der Konzern scheiterte am Mittwochabend auch mit seiner Berufung vor dem Landesarbeitsgericht Hessen.
UFO nahm nicht an dem Spitzengespräch zwischen der Fluggesellschaft und anderen Gewerkschaftsvertretern teil, das die Gewerkschaft als "reine PR-Show" interpretierte. Stattdessen wollte sie am Donnerstag eigentlich "über mögliche Ausweitungen der Streiks der kommenden Tage informieren".
Bei der zentralen Streikkundgebung am Flughafen München zeigte sich UFO dann aber wieder grundsätzlich bereit zu einer Schlichtung und erwartete "konkrete Infos vom Konzernvorstand". Weiter erklärte die Gewerkschaft, das Unternehmen habe "verstanden, dass die Kabine bei der Lufthansa und bei den Tochterunternehmen sich von der UFO vertreten lässt".
Die Lufthansa konnte den genauen Schaden durch den Ausstand der Flugbegleiter vorerst nicht beziffern. Es dürften aber Kosten in Höhe von zehn bis 20 Millionen Euro pro Tag sein, hieß es im Unternehmen.
(W.Budayev--DTZ)