Frankreichs Lottomonopol fällt am Donnerstag
Nach fast 90 Jahren soll ab Donnerstag in Frankreich das staatliche Lottomonopol fallen: Der Staat bringt gut 50 Prozent der Anteile an der Lottogesellschaft Française des Jeux (FDJ) an die Börse. Die Regierung verspricht sich davon Einnahmen von mehr als einer Milliarde Euro.
Die Lottogesellschaft FDJ ist aus der 1933 gegründeten National-Lotterie hervorgegangen. Sie ist eine der wenigen profitablen staatlichen Gesellschaften. Dazu gehören die klassische Lotterie sowie Sportwetten in eigenen Wettbüros.
Der Staat will seinen Anteil an der Gesellschaft von derzeit 72 Prozent auf 20 reduzieren. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire wirbt seit Wochen gezielt um das Geld von Kleinanlegern. Für zehn gekaufte Aktien soll es eine Gratis-Aktie geben, wenn eine Haltefrist von 18 Monaten eingehalten wird. Der Ausgabepreis ist noch nicht bekannt.
FDJ-Geschäftsführer Stéphane Pallez sagte, die Gesellschaft sei für breite Bürgerschichten interessant: Sie biete ein "solides und regelmäßiges Wachstum".
In Frankreich ist es der erste Börsengang eines öffentlichen Unternehmens, seit 2005 der Energieversorger Electricité de France (EDF) an die Börse ging. Der Betreiber des Atomkraftwerk-Parks ist aus strategischen Gründen allerdings immer noch mehrheitlich in staatlicher Hand.
(L.Møller--DTZ)