Japanischer Softbank-Konzern macht größten Quartalsverlust seiner Geschichte
Die Investitionen in den angeschlagenen US-Büroraumanbieter WeWork und den Fahrdienstvermittler Uber haben dem japanischen Softbank-Konzern den größten operativen Quartalsverlust seiner Geschichte eingebrockt. Softbank-Chef Masayoshi Son erklärte am Mittwoch, seine Investitionsentscheidungen seien "schlecht" gewesen. "Ich bereue sie zutiefst." Allerdings handle es sich nicht um einen "Sturm - nur kleine Wellen".
Von Juli bis September häuften sich die operativen Verluste auf mehr als 700 Milliarden Yen (5,8 Milliarden Euro), wie Softbank mitteilte. Die beiden Investmentfonds Vision Fund und Delta Fund fuhren hohe operative Verluste ein, "vor allem wegen der Wertminderung von Investitionen unter anderem in WeWork und Uber".
Son sagte, er habe WeWork "überschätzt" und die Probleme der Unternehmensführung nicht erkannt. Die US-Firma vermietet Büroraum an Freiberufler und Mitarbeiter kleiner Firmen. Vor nicht allzu langer Zeit an den Finanzmärkten als aufsteigender Stern gehandelt, sah sich WeWork zuletzt aber mit wachsenden Zweifeln am Wirtschaftsmodell und den Fähigkeiten des Managements konfrontiert. Im vergangenen Jahr hatte WeWork einen Milliardenverlust eingefahren.
Uber hatte am Montag einen hohen Quartalsverlust von 1,2 Milliarden Dollar (1,08 Milliarden Euro) bekanntgegeben. Die Firma gibt viel Geld für Investitionen aus. Der Börsengang im März verlief nicht so erfolgreich wie erhofft.
Softbank war 1981 als Softwareanbieter gegründet worden. Gründer Son investiert aggressiv und umfangreich in neue Technologien. Im Jahr 1994 ging das Unternehmen an die Börse. Son sagte am Mittwoch, die "Vision" ändere sich nicht: "Es gibt keine Änderung unserer Strategie. Wir gehen weiter voran."
(W.Uljanov--DTZ)