In Japan werden Plastiktüten ab Juli 2020 kostenpflichtig
In Japan werden Plastiktüten ab dem kommenden Jahr aus Umweltschutzgründen kostenpflichtig. Die Regierung in Tokio einigte sich am Freitag auf entsprechende Pläne, wonach neben dem Einzelhandel auch Supermärkte und kleine Läden Geld für die Plastikbeutel nehmen sollen. Einen Preis legte die Regierung nicht fest, das sollen die Märkte selbst entscheiden. Die Maßnahme soll ab Juli 2020 gelten - pünktlich vor dem Start der Olympischen Sommerspiele.
Die Regierung wolle zu einer Verhaltensänderung der Verbraucher beitragen und sie animieren, sich eigene Taschen zum Einkaufen mitzubringen, heißt es in den dazugehörigen Dokumenten der Pläne. Im Juni hatten sich die G20-Länder bei ihrem Gipfel in Japan zu einer Reduzierung des Plastikmülls in den Meeren verpflichtet.
Japan produziert pro Kopf eine enorme Menge an Plastikmüll und wird im weltweiten Vergleich nur von den USA überholt. Zwar verweist das Land darauf, dass 86 Prozent seiner Plastikabfälle wiederverwertet werden. Allerdings wird ein großer Teil davon verbrannt, um Energie zu gewinnen, was wiederum die Umwelt erneut belastet.
Mit den kostenpflichtigen Plastiktüten reiht sich Japan in eine Reihe von Ländern ein, die das ebenfalls so handhaben, viele davon in Europa. In Deutschland gibt es seit 2016 eine Vereinbarung mit dem Handel. Darin verpflichten sich die Unternehmen, die beitreten, dazu, Kunststofftragetaschen nicht mehr kostenlos anzubieten.
(N.Loginovsky--DTZ)