Facebook steigert trotz mehrerer Skandale Umsatz und Gewinn
Trotz mehrerer Skandale hat Facebook Umsatz und Gewinn erneut kräftig gesteigert. Im dritten Quartal von Juli bis September wuchs der Umsatz des US-Internetriesen um 28 Prozent auf 17,4 Milliarden Dollar (15,6 Milliarden Euro), der Gewinn legte um 19 Prozent auf rund sechs Milliarden Dollar zu. Auch die Zahl der aktiven Nutzer stieg weiter an: um acht Prozent auf 2,45 Milliarden Menschen.
"Wir hatten ein gutes Quartal, und unsere Gemeinschaft und unser Geschäft wachsen weiter", erklärte Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch. Der Kurs der Aktie stieg im nachbörslichen Handel um über vier Prozent. Die guten Zahlen lagen noch über den Erwartungen der Analysten.
Facebook war in den vergangenen Jahren von einer Serie von Skandalen erschüttert worden. Heraus kam unter anderem, dass die Daten von rund 87 Millionen Nutzern bei der Datenanalysefirma Cambridge Analytica gelandet waren. Sie sollen unter anderem unerlaubt im vergangenen US-Präsidentschaftswahlkampf für die Kampagne des heutigen Amtsinhabers Donald Trump genutzt worden sein. Erst am Mittwoch akzeptierte das US-Unternehmen die von der britischen Datenschutzbehörde verhängte Geldstrafe von 500.000 Pfund (580.000 Euro).
Am Dienstag war bekannt geworden, dass der Messengerdienst WhatsApp - ein Facebook-Unternehmen - gehackt worden war. WhatsApp reichte Klage gegen das israelische Unternehmen NSO ein, das den Messengerdienst genutzt haben soll, um Journalisten und Menschenrechtsaktivisten auszuspionieren.
"Trotz der vielen Streitigkeiten rund um Facebook - Werber unterstützen das Unternehmen weiterhin", erklärte das US-Meinungsforschungsunternehmen eMarketer. Der Konzern müsse "eine Menge Herausforderungen bewältigen" - das Wachstum von Umsatz und Kundenstamm gehöre allerdings nicht dazu.
Facebook stellte in den vergangenen Monaten kräftig ein, vor allem, um den Schutz der Daten zu verbessern. Die Zahl der Beschäftigten wuchs bis Ende September um 28 Prozent im Vergleich zu September 2018 auf rund 43.000, wie der Konzern mitteilte. Die Kosten insgesamt seien im dritten Quartal um 32 Prozent gestiegen.
(N.Loginovsky--DTZ)