Deutsche Tageszeitung - Supermärkte in Neuseeland führen ruhige Einkaufsstunde für Autisten ein

Supermärkte in Neuseeland führen ruhige Einkaufsstunde für Autisten ein


Supermärkte in Neuseeland führen ruhige Einkaufsstunde für Autisten ein
Supermärkte in Neuseeland führen ruhige Einkaufsstunde für Autisten ein / Foto: ©

Neuseelands größte Supermarktkette Countdown hat eine spezielle ruhige Einkaufsstunde für Autisten und andere besonders sensible Kunden eingeführt. Eine Testphase in einigen Märkten sei "überwältigend positiv" verlaufen und aufgenommen worden, daher gebe es die ruhige Stunde nun landesweit in allen 180 Supermärkten, sagte Countdown-Managerin Kirsten Dinnan.

Textgröße ändern:

Jeden Mittwochnachmittag werden nun in den Märkten das Licht gedimmt und die Hintergrundmusik leiser gestellt, Durchsagen werden auf Notfälle reduziert und Regale werden in dieser Zeit auch nicht aufgefüllt. Sogar der Piepton beim Scannen der Ware an der Kasse wird auf ein Minimum reduziert. "Es ist dann ein bisschen wie in einer Bibliothek", sagte Dinnan der Nachrichtenagentur AFP.

Die Idee für die Einkaufsstunde für sensible Menschen kam im vergangenen Jahr auf, als ein Kollege von Dinnan von den schwierigen Supermarktbesuchen mit seinem autistischen Sohn berichtete. Die meisten Menschen nähmen Einkaufsbesuche als selbstverständlich wahr, doch für Menschen mit einer gestörten Sinnesverarbeitung könnten sie "überwältigend sein, weil es so viele Auslöser gibt", sagte die Managerin.

Der Testlauf sei nicht nur von Autismus-Patienten gut angenommen worden, sondern auch von älteren Menschen und solchen, die sich gerade von Herzinfarkten oder Kopfverletzungen erholten, berichtete Dinnan. Lob für die ruhige Stunde kam von der Autismus-Vereinigung des Landes. Die Maßnahme zeige, wie mit "kleinen Veränderungen ein inklusiveres Umfeld geschaffen" werden könne. Ähnliche Maßnahmen gibt es bereits in Australien und in Großbritannien.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Frankreich schickt letzten Atommüll zurück nach Deutschland

Deutschland erhält seinen letzten Atommüll aus Frankreich zurück: Vier Container mit hoch radioaktivem Material hätten am Dienstag den Bahnhof Valognes in der Nähe der Wiederaufbereitungsanlage La Hague Richtung Deutschland verlassen, teilte der staatliche Atomkonzern Orano mit. Dabei handle es sich um den 13. und letzten Transport von hochradioaktivem Material. Nach Informationen der Umweltorganisation Greenpeace ist er für das 2019 abgeschaltete Atomkraftwerk Philippsburg nahe der französischen Grenze bestimmt.

Schäden an Unterwasser-Kabeln in der Ostsee wecken Verdacht auf Sabotage

Schäden an zwei wichtigen Unterwasser-Kabeln in der Ostsee binnen 48 Stunden haben in Deutschland, Finnland und Schweden den Verdacht auf Sabotage laut werden lassen. Ein solcher Vorfall wecke "sofort den Verdacht, dass absichtlich Schaden angerichtet wird", erklärten am Dienstag Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre finnische Kollegin Elina Valtonen. Zuvor waren Schäden sowohl an einem Telekommunikations-Kabel zwischen Deutschland und Finnland als auch an einem derartigen Kabel zwischen Schweden und Litauen bekannt geworden.

Studie der Regierung sieht großes Potenzial für Solaranlagen an Fernstraßen

An Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland gibt es einer Studie der Bundesregierung zufolge große Potenziale für den Bau von Solaranlagen. Wie das Bundesverkehrsministerium am Dienstag mitteilte, könnten entlang der Straßen, an Lärmschutzwällen und Parkflächen insgesamt bis zu 54 Gigawatt Leistung installiert werden. Demnach wurden etwa 250.000 potenziell geeignete Flächen erfasst.

ARD und ZDF ziehen erneut für höheren Rundfunkbeitrag vor Bundesverfassungsgericht

ARD und ZDF ziehen für einen höheren Rundfunkbeitrag erneut vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Beide öffentlich-rechtlichen Sender begründeten dies am Dienstag damit, dass die Bundesländer bisher keine Umsetzung der von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarf der Rundfunkanstalten (KEF) empfohlenen Erhöhung um monatlich 58 Cent auf 18,94 Euro auf den Weg brachten. Dabei verwiesen ARD und ZDF auch auf die jüngste Ministerpräsidentenkonferenz, die im Oktober keinen entsprechenden Entwurf beschlossen hatte.

Textgröße ändern: