Miele streicht bis Ende 2021 weltweit mehr als tausend Stellen
Der Haushaltsgerätehersteller Miele will seine Kosten senken und streicht dafür bis Ende 2021 mehr als tausend Stellen. Weltweit sollen rund 1070 Arbeitsplätze wegfallen, davon 240 in Deutschland vor allem in der Hauptverwaltung in Gütersloh und im Vertrieb, wie Miele am Mittwoch mitteilte. Betriebsbedingte Kündigungen sollen demnach soweit möglich vermieden werden. Im Gegenzug ist vorgesehen, rund 470 neue Stellen vor allem im Digitalbereich zu schaffen.
120 Jahre nach seiner Gründung stelle sich Miele "grundlegend neu auf", erklärte das Unternehmen. Ziel sei "die führende Marktposition im Premiumsegment der Haus- und Gewerbegeräte weiter auszubauen und zugleich die Wirtschaftlichkeit der gesamten Miele Gruppe nachhaltig zu sichern", hieß es in einer Erklärung. "Dringender Handlungsbedarf", aber auch "enorme Chancen", ergeben sich demnach aus der rasant gewachsenen Bedeutung digitaler Kanäle und mobiler Geräte für die Gewohnheiten der Kunden.
Im Geschäftsjahr 2018/19 erzielte Miele mit weltweit rund 20.200 Beschäftigten einen Umsatz von 4,16 Milliarden Euro. Gut 11.000 Mitarbeiter werden in Deutschland beschäftigt. Parallel zur nun angekündigten Neuaufstellung des Traditionsunternehmens sollen bis Ende 2025 im Gütersloher Waschmaschinenwerk zudem rund 650 Arbeitsplätze abgebaut werden. Darüber gibt es es nach Unternehmensangaben bereits "intensive Gespräche" mit dem Betriebsrat und der IG Metall.
Auch im Falle der Streichung der mehr als tausend Stellen bis Ende 2021 werde alles daran gesetzt, sozialverträgliche Lösungen zu finden, die im Einklang mit den Werten des Unternehmens stünden. Die Umsetzung der geplanten Veränderungen werde "ein Kraftakt, der nur mit der Unterstützung und dem Vertrauen der Belegschaft gelingt", erklärten die beiden Geschäftsführenden Gesellschafter Markus Miele und Reinhard Zinkann.
(L.Møller--DTZ)