Verbraucher müssen mit bis zu sechs Prozent höheren Heizkosten rechnen
Mieter und Eigentümer mit Gas- oder Fernwärmeheizung müssen in diesem Jahr mit steigenden Heizkosten rechnen. Für Fernwärmekunden dürfte die Steigerung rund sechs Prozent und für Haushalte mit Erdgasheizung fünf Prozent betragen, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Heizspiegel hervorgeht. Demnach erhalten Nutzer von Wärmepumpen voraussichtlich eine um drei Prozent höhere Rechnung, bei Ölheizungen bleiben die Kosten auf Vorjahresniveau.
Ein Grund für das Preisplus sei die im Vergleich zum Vorjahr etwas kältere Witterung, teilte die für die Erstellung des Heizspiegels mitverantwortliche Beratungsgesellschaft co2online mit. So fielen die Temperaturen in der diesjährigen "Heizperiode" im Vorjahresvergleich voraussichtlich um zwei Prozent niedriger aus.
Ein zweiter wichtiger Faktor ist der Untersuchung zufolge die Entwicklung der Rohstoffpreise. Demnach legen die Erdgaspreise 2019 im Mittel voraussichtlich um 3,5 Prozent zu. Heizöl ist im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas günstiger, unterliegt aber "starken Schwankungen" auf dem internationalen Markt. Darum bleiben laut Heizspiegel die Kosten für Haushalte, die diesen Energieträger nutzen, in etwa stabil "auf dem hohen Niveau von 2018".
Im vergangenen Jahr zahlten laut dem Kostenspiegel Bewohner einer 70 Quadratmeter großen Vergleichswohnung mit Heizöl-Zentralheizung 845 Euro - mit Erdgasheizung waren es 700 Euro, mit Wärmepumpe 685 Euro. "Ein Grund mehr für Verbraucher, die Ölheizung zu tauschen und auf klimafreundlichere Alternativen zu setzen", erklärte co2online.
Zunächst hatte der "Spiegel" am Mittwoch über den jährlichen Heizspiegel berichtet. Die Kosten sind der Analyse zufolge auch abhängig von der Effizienz des Kessels und der Isolation des Gebäudes. Der Sanierungsstand eines Hauses sei "der entscheidende Faktor für Heizkosten und den Klimaschutz". Ein energetisch schlechtes Haus bewirke im Schnitt mehr als doppelt so hohe Heizkosten wie ein ausreichend energiesaniertes Gebäude.
Der Heizspiegel wird jährlich von co2online, dem Deutschen Mieterbund und dem Verband Kommunaler Unternehmen im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellt. Für die Analyse werden mehr als 100.000 Datensätze zum Energieverbrauch verschiedener Haushalte ausgewertet.
(W.Uljanov--DTZ)