Künftige EZB-Chefin Lagarde ermahnt Deutschland zu Investitionen
Die künftige Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat Deutschland zu Investitionen ermahnt. Deutschland und andere Länder mit Haushaltsüberschüssen hätten "nicht die nötigen Anstrengungen unternommen", um ihr schwaches Wachstum anzukurbeln, sagte die Französin am Mittwoch dem Radiosender RTL in Paris. Sie reagierte damit auf die Warnungen deutscher Wirtschaftsinstitute vor einer Rezession.
Unmittelbar nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008 und der folgenden Wirtschaftskrise hätten die Staaten ihre Antworten "gut koordiniert", sagte Lagarde weiter. Später aber hätten "Länder mit chronischem Spielraum im Haushalt wie die Niederlande und Deutschland" nicht viel unternommen, um ihr Wachstum zu steigern, kritisierte Lagarde.
Als mögliche Felder für Investitionen nannte Lagarde Infrastruktur, Bildung und Forschung. Lagarde rückt am Freitag als Nachfolgerin des Italieners Mario Draghi an die Spitze der EZB. Draghi war am Montag feierlich in Frankfurt am Main verabschiedet worden.
(W.Budayev--DTZ)