Zahl der Klagen gegen Monsanto in den USA steigt auf fast 43.000
Die Zahl der Klagen gegen die Bayer-Tochter Monsanto wegen des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat ist bis Mitte Oktober auf etwa 42.700 gestiegen. Das sind mehr als doppelt so viele Klagen wie Mitte Juli, als diese Zahl bei 18.400 lag. Der Anstieg sei "offensichtlich" darauf zurückzuführen, dass die Klägerseite ihre geschätzten Ausgaben für Fernsehwerbung im dritten Quartal von Juli bis September "etwa verdoppelt" habe, erklärte Bayer am Mittwoch bei Vorlage der Quartalsbilanz.
Die Zahl der Klagen sage "nichts über deren Begründetheit aus", betonte der Konzern. Bayer sei weiterhin überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben. Der Konzern beabsichtige, sich in den Berufungsverfahren gegen die drei erstinstanzlichen Urteile und in allen weiteren zukünftigen Verfahren "entschieden zur Wehr zu setzen". Zugleich beteilige sich das Unternehmen konstruktiv an dem Mediationsverfahren, das von einem Bundesrichter in Kalifornien angeordnet wurde.
Bayer hatte Monsanto im vergangenen Jahr für 63 Milliarden Dollar (rund 56,5 Milliarden Euro) übernommen. Seitdem steht Bayer unter Druck, denn Monsanto steht im Zentrum zahlreicher Gerichtsverfahren in den USA, in denen die Kläger glyphosathaltige Mittel für ihre Krebserkrankungen verantwortlich machen.
Drei Mal wurde Monsanto in den USA schon verurteilt. Die zunächst verhängten Strafen und Schadenersatzzahlungen wurden später zwar jeweils deutlich gesenkt, Anträge auf ein neues Verfahren wies die Justiz aber zurück.
(A.Stefanowych--DTZ)