Deutsche Tageszeitung - Verdi fordert Klarheit für Beschäftigte der Handelskette Real

Verdi fordert Klarheit für Beschäftigte der Handelskette Real


Verdi fordert Klarheit für Beschäftigte der Handelskette Real
Verdi fordert Klarheit für Beschäftigte der Handelskette Real / Foto: ©

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat angesichts des geplanten Verkaufs von Real-Filialen an Edeka Klarheit für die rund 34.000 Beschäftigten der Handelskette gefordert. Sie seien "seit Monaten" im Unklaren, kritisierte Verdi am Dienstag. Die Beschäftigten müssten aber wissen, wie ihre Zukunft aussehe, und Verdi als ihre Vertretung müsse am Verfahren beteiligt werden.

Textgröße ändern:

Der Handelskonzern Metro hatte sich im Mai mit dem Immobilien-Investor Redos über einen Verkauf von 286 Real-Standorten geeinigt; das Bundeskartellamt genehmigte dies Anfang Oktober. Redos will die Supermarkt-Filialen aber nicht selbst betreiben, sondern zum großen Teil weiterverkaufen - das muss das Kartellamt ebenfalls prüfen.

Behördenchef Andreas Mundt teilte am Dienstag mit, Edeka habe am Montag die Übernahme einer "hohen zweistelligen Zahl" von Real-Filialen angemeldet. Das Kartellamt werde nun "umfassende Ermittlungen für die Absatz- und Beschaffungsmärkte" einleiten. Edeka bestätigte am Dienstag lediglich die Anmeldung beim Kartellamt.

Metro hatte erst vor wenigen Tagen betont, "aktuell" gingen die Angebote der Händler für die Real-Filialen ein und würden gesichtet. "Danach sollen die Pakete geschnürt und im Anschluss beim Bundeskartellamt zur Anmeldung eingereicht werden." Bei der Abgabe der Standorte wolle Metro die Belange der Mitarbeiter berücksichtigen.

Verdi kritisiert die Zerschlagung und forderte, Arbeitgeber und Politik müssten dafür sorgen, dass die Arbeitsplätze zu guten Bedingungen erhalten blieben. "Im Handel erodiert die Tarifbindung seit Jahren und der Verdrängungswettbewerb der Unternehmen wird gnadenlos auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen", beklagte die Gewerkschaft.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Frankreich schickt letzten Atommüll zurück nach Deutschland

Deutschland erhält seinen letzten Atommüll aus Frankreich zurück: Vier Container mit hoch radioaktivem Material hätten am Dienstag den Bahnhof Valognes in der Nähe der Wiederaufbereitungsanlage La Hague Richtung Deutschland verlassen, teilte der staatliche Atomkonzern Orano mit. Dabei handle es sich um den 13. und letzten Transport von hochradioaktivem Material. Nach Informationen der Umweltorganisation Greenpeace ist er für das 2019 abgeschaltete Atomkraftwerk Philippsburg nahe der französischen Grenze bestimmt.

Schäden an Unterwasser-Kabeln in der Ostsee wecken Verdacht auf Sabotage

Schäden an zwei wichtigen Unterwasser-Kabeln in der Ostsee binnen 48 Stunden haben in Deutschland, Finnland und Schweden den Verdacht auf Sabotage laut werden lassen. Ein solcher Vorfall wecke "sofort den Verdacht, dass absichtlich Schaden angerichtet wird", erklärten am Dienstag Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre finnische Kollegin Elina Valtonen. Zuvor waren Schäden sowohl an einem Telekommunikations-Kabel zwischen Deutschland und Finnland als auch an einem derartigen Kabel zwischen Schweden und Litauen bekannt geworden.

Studie der Regierung sieht großes Potenzial für Solaranlagen an Fernstraßen

An Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland gibt es einer Studie der Bundesregierung zufolge große Potenziale für den Bau von Solaranlagen. Wie das Bundesverkehrsministerium am Dienstag mitteilte, könnten entlang der Straßen, an Lärmschutzwällen und Parkflächen insgesamt bis zu 54 Gigawatt Leistung installiert werden. Demnach wurden etwa 250.000 potenziell geeignete Flächen erfasst.

ARD und ZDF ziehen erneut für höheren Rundfunkbeitrag vor Bundesverfassungsgericht

ARD und ZDF ziehen für einen höheren Rundfunkbeitrag erneut vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Beide öffentlich-rechtlichen Sender begründeten dies am Dienstag damit, dass die Bundesländer bisher keine Umsetzung der von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarf der Rundfunkanstalten (KEF) empfohlenen Erhöhung um monatlich 58 Cent auf 18,94 Euro auf den Weg brachten. Dabei verwiesen ARD und ZDF auch auf die jüngste Ministerpräsidentenkonferenz, die im Oktober keinen entsprechenden Entwurf beschlossen hatte.

Textgröße ändern: