Bericht: Börsengang von Ölkonzern Aramco in Saudi-Arabien am 11. Dezember
Der schon Anfang 2016 angekündigte Börsengang des saudiarabischen Ölkonzerns Aramco soll laut einem Fernsehbericht nun am 11. Dezember dieses Jahr über die Bühne gehen. Die Börse in Riad werde dieses Datum am Sonntag verkünden, berichtete der Sender Al-Arabija am Dienstag. Demnach sollen interessierte Investoren ab dem 4. Dezember Aktien zeichnen können.
Der Börsengang ist Teil eines wirtschaftlichen Reformprogramms, das Saudi-Arabien unter anderem unabhängiger vom Öl machen soll. Die Regierung in Riad hofft auf Einnahmen in Höhe von 100 Milliarden Dollar (90,3 Milliarden Euro).
Aramco ist der weltgrößte Erdölkonzern und auch der wertvollste: Die Regierung hofft auf eine Bewertung von zwei Billionen Dollar. An der Börse verkaufen will sie einen Anteil von fünf Prozent. Analysten warnen, der Börsenwert werde niedriger ausfallen. Der Börsengang war immer wieder verschoben worden.
Der staatliche Konzern Arabian American Oil Company ist zuständig für fast alle Ölvorkommen im Wüstenstaat. Er fördert mehrere Millionen Barrel Öl täglich. Der Konzern hatte sich erst im April erstmals in die Bücher schauen lassen - und dabei astronomische Gewinne enthüllt. Demnach summierte sich der Nettogewinn im vergangenen Jahr auf 111,1 Milliarden Dollar.
Der Börsengang von Aramco war auch Thema auf der Investorenkonferenz Future Investment Initiative (FII), die am Dienstag in Riad begann. Der Chef des Aufsichtsrats von Aramco, Jassir al-Rumaijan, sagte dort, "bald werden wir mehr Aktionäre haben". Er weigerte sich aber, ein Datum für den Börsengang zu nennen.
(W.Budayev--DTZ)