Deutsche Tageszeitung - Verbraucherschützer warnen vor Abofalle bei Babyratgebern

Verbraucherschützer warnen vor Abofalle bei Babyratgebern


Verbraucherschützer warnen vor Abofalle bei Babyratgebern
Verbraucherschützer warnen vor Abofalle bei Babyratgebern / Foto: ©

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt vor zwei unseriösen Internetseiten, auf denen Babyratgeber angeboten werden. Der Kauf von Ratgebern über die Seiten baby-endlich-schlafen.de und endlich-windelfrei.de führe Eltern in eine Abofalle, erklärten die Verbraucherschützer am Montag nach Beschwerden auf ihrem Portal "Marktwächter". Auf beiden Seiten wird demnach jeweils ein Ratgeber samt Bonusmaterial vermeintlich kurzzeitig reduziert für einen Euro angeboten.

Textgröße ändern:

Verbraucher beschwerten sich nach Angaben der Verbraucherzentrale darüber, "dass sie nach dem Kauf der rabattierten E-Books plötzlich monatliche Kreditkartenabbuchungen über 37 Euro haben – ohne zu wissen, dass sie ein Abo abgeschlossen haben". In den Nutzungsbedingungen wird zwar auf ein Abonnement mit der Firma "Happy Learning Solutions" für ein Trainingsprogramm hingewiesen, jedoch ist das für Käufer nur schwer ersichtlich. Diese kritisierten außerdem, dass ihnen eine gesetzlich vorgeschriebene Vertragsbestätigung mit allen relevanten Angaben zum Vertragsinhalt per E-Mail vorenthalten worden sei.

Der vermeintliche Anbieter "Training Digital 360", der laut Impressum ebenso wie der Abo-Vertragspartner in einem Industriegebiet in den Vereinigten Arabischen Emiraten sitzt, reagierte nach Angaben der Verbraucher nicht auf ihre Anfragen oder drohte ihnen, "einen Anwalt einzuschalten". Für die Verbraucherschützer deutet alles darauf hin, "dass es sich hier um einen unseriösen Anbieter handelt", der sein Angebot so gestalte, "dass Verbraucher während des Kaufvorgangs nicht ohne weiteres bemerken, dass hier ein Abo mit monatlichen Kosten abgeschlossen werden soll".

Sofern die Betreiber von Internetseiten es versäumten, "vertragliche Angaben wie Kosten und Laufzeit transparent und gut lesbar zu platzieren", bestehe auch keine Zahlungsverpflichtung, betonte die Verbraucherzentrale. "Grundsätzlich haben Verbraucher die Möglichkeit, unrechtmäßige Abbuchungen von ihrem Kreditinstitut zurückbuchen zu lassen."

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Studie der Regierung sieht großes Potenzial für Solaranlagen an Fernstraßen

An Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland gibt es einer Studie der Bundesregierung zufolge große Potenziale für den Bau von Solaranlagen. Wie das Bundesverkehrsministerium am Dienstag mitteilte, könnten entlang der Straßen, an Lärmschutzwällen und Parkflächen insgesamt bis zu 54 Gigawatt Leistung installiert werden. Demnach wurden etwa 250.000 potenziell geeignete Flächen erfasst.

BGH: Unzulässige Bankgebühren können noch nach Jahren zurückgefordert werden

Bankkunden können Kontogebühren auch noch nach mehr als drei Jahren zurückfordern, wenn sie der Gebührenerhebung ursprünglich nicht zugestimmt hatten. Auch die weitere Nutzung eines Girokontos zählt in dem Zusammenhang nicht als Zustimmung, wie der Bundesgerichtshof (BGH) am Dienstag in Karlsruhe entschied. Die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt muss einem ehemaligen Kunden nun knapp 200 Euro zurückzahlen. (Az. XI ZR 139/23)

Russische Zentralbank will an geldpolitischem Kurs gegen Inflation festhalten

Die russische Zentralbank will an ihrem geldpolitischen Kurs gegen die Inflation festhalten. "Unsere Politik zielt darauf ab, den Preisanstieg zu bremsen", sagte Zentralratschefin Elvira Nabjullina am Dienstag im Parlament in Moskau. "Ohne dies ist ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum unmöglich."

Umweltschützer warnen vor russischem Einfluss auf Brennelementefabrik Lingen

Atomkraftgegner und Umweltverbände warnen vor drohendem russischen Einfluss auf die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen. Anlass sind gemeinsame Erweiterungspläne des französischen Betreibers Framatome und des staatseigenen russischen Atomkonzerns Rosatom, die ab Mittwoch dort Gegenstand eines Erörterungstermins sind. "Die Brennelementefabrik Lingen darf nicht zum nuklearen Vorposten des Kreml in Westeuropa werden", verlangte Alexander Vent vom Bündnis Atomkraftgegner*innen im Emsland (AgiEL).

Textgröße ändern: