Verdi und Lufthansa sprechen über möglichen Tarifvertrag für Flugbegleiter
Die Lufthansa und die Gewerkschaft Verdi sind in Gesprächen über einen möglichen Tarifvertrag für das Kabinenpersonal. Sprecherinnen beider Seiten bestätigten der Nachrichtenagentur AFP am Montag erste Sondierungsgespräche. Nach Angaben von Verdi wurden bei einem Treffen am vergangenen Freitag weitere Gesprächstermine vereinbart, "um zu prüfen, ob Tarifverhandlungen aufgenommen werden". Eine Lufthansa-Sprecherin betonte, "dass Gespräche mit Verdi für uns grundsätzlich eine Option sind".
Zuerst hatte am Montag das "Handelsblatt" über den Austausch zwischen Vertretern der Gewerkschaft und des Luftfahrtkonzerns berichtet. Wie die Zeitung "aus informierten Kreisen" erfuhr, könnte ein Tarifvertrag geschlossen werden, um "die intern zerstrittene Spartengewerkschaft UFO als Vertretung der rund 20.000 Flugbegleiter abzulösen". Möglich sind demnach eine Gehaltsanhebung sowie ein Verzicht auf die bislang mögliche Beschneidung von Mitarbeiterprivilegien "bei schlechten Ergebnissen". Weder die Lufthansa noch Verdi nannten am Montag aber Details aus den Gesprächen.
"Die Lufthansa wird die UFO nicht los", zitierte das "Handelsblatt" den Vize-Vorsitzenden der Flugbegleitergewerkschaft UFO, Daniel Flohr. Er wehrt sich gegen eine mögliche Vertretung des Kabinenpersonals durch die Gewerkschaft Verdi, die nach Lufthansa-Angaben bislang traditionell für die Beschäftigten am Boden zuständig ist.
UFO hatte im Tarifstreit mit der Lufthansa zuletzt zum Streik bei mehreren Fluggesellschaften des Konzerns aufgerufen. Die Lufthansa zweifelt indes die Vertretungsbefugnis von UFO für das Kabinenpersonal an und sieht die "Gewerkschaftseigenschaft" ungeklärt.
(M.Dorokhin--DTZ)