Bericht: Mobilfunkanbieter können Funklöcher in den Grenzregionen schließen
Die Mobilfunkanbieter in Deutschland können laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" ab sofort auch in den Grenzregionen schnelles Internet anbieten. Eine Neuregelung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur mache dies möglich, berichtete die Zeitung. Demnach dürfen Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica die Leistung ihrer Antennen in den Grenzgebieten hochdrehen, ohne sich aufwendig mit den Nachbarländern abzustimmen zu müssen.
Vodafone hat damit bereits begonnen: "Wir schließen das größte Funkloch Deutschlands", sagte Deutschlandchef Hannes Ametsreiter der "Welt am Sonntag". An vielen Stationen in Grenzgebieten habe Vodafone schnelles Netz bislang gar nicht oder nicht mit voller Leistung zu seinen Kunden bringen können, obwohl die Technik bereitstand. "280.000 Menschen in den Grenzregionen zu den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Luxemburg, Tschechien, Polen, Schweiz, Dänemark und Österreich haben nun zum ersten Mal LTE empfangen können."
Bis Jahresende will Vodafone dem Bericht zufolge weitere 100.000 Menschen erstmalig ins LTE-Netz bringen. Insgesamt soll in den vergangenen Tagen an 300 Vodafone-Mobilfunkstandorten die Leistung erhöht worden sein.
Die Deutsche Telekom musste in der Vergangenheit an 500 Antennenstandorten die Leistung dimmen, um nicht Ärger mit der Bundesnetzagentur und den Nachbarländern zu bekommen. Auch hier soll nun laut Bericht die volle Leistung möglich werden: An 260 Standorten in Grenzregionen solle in den kommenden zwölf Monaten LTE nachgerüstet werden. Dann werde die Telekom nach eigenen Angaben 290.000 Haushalten in Grenzgebieten schnelles Internet bieten, die bisher keine oder nur unzureichende Versorgung hatten.
"Mit der neuen Regelung haben wir die Unterstützung bekommen, die wir brauchen, um mit den anderen Telekommunikationsunternehmen Deutschlands größtes Funkloch zu schließen", sagte Telekom-Deutschlandchef Dirk Wössner der Zeitung. Telefónica steckt laut Bericht noch in der Vorbereitung an ihren Grenzstandorten. Deren Leistung solle voraussichtlich ab Dezember nach und nach erhöht werden.
(A.Stefanowych--DTZ)