Hohe Ausgaben für schnellere Lieferung schmälern Amazons Gewinn
Die Bemühungen des Onlinehandelsriesen Amazon, seine Pakete schneller zu den Kunden zu bringen, haben dem US-Konzern einen deutlichen Gewinneinbruch beschert. Im dritten Quartal sank der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar (knapp 1,9 Milliarden Euro), wie Amazon am Donnerstag mitteilte. Zugleich legten die Umsätze um fast ein Viertel (24 Prozent) auf 70 Milliarden Dollar im dem Dreimonatszeitraum bis Ende September zu.
Grund dafür ist vor allem, dass die Kosten für die Verkäufe um rund 33 Prozent zulegten. Amazon hatte zuletzt seine Anstrengungen hochgefahren, für Nutzer seines Kundenbindungsprogramms Prime mehr Produkte binnen eines Tages auszuliefern.
Konzernchef Jeff Bezos zeigte sich zuversichtlich, dass das bevorstehende Weihnachtsgeschäft so zu einem Erfolg werde. "Die Kunden lieben den Wechsel von zwei Tagen auf einen Tag bei Prime", erklärte er. In diesem Jahr hätten sie bereits "Milliarden" Artikel mit kostenloser 24-Stunden-Lieferung geordert. "Es ist eine große Investition, und es ist die richtige langfristige Entscheidung für die Kunden."
Die Anleger reagierten angesichts des Gewinneinbruchs dennoch enttäuscht: Im nachbörslichen Handel verloren die Amazon-Aktien fast sieben Prozent.
(W.Uljanov--DTZ)