Hessen fordert nach Wilke-Skandal bessere Kooperation von Bund und Ländern
Als Konsequenz aus dem Lebensmittelskandal bei der Wurstfirma Wilke hat die hessische Verbraucherschutzministerin Priska Hinz (Grüne) Vorschläge zur Verbesserung des Krisenmanagements auf den Tisch gelegt. Nötig seien unter anderem einheitliche Vorgaben für Betriebe, die Rückverfolgbarkeit ihrer Waren sicherzustellen sowie eine bessere Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern, erklärte das Ministerium am Donnerstag. Denkbar sei etwa, dass künftig auch der Bund und nicht nur die Länder den Krisenrat einberufen könne.
"Klar ist auch, dass wir als Land mehr Durchgriffsrechte gegenüber den zuständigen Überwachungsbehörden brauchen", erklärte Hinz für Hessen. Dort sei auch eine Verschärfung der Kontrollsysteme nötig. Hinz hatte vor kurzem Unstimmigkeiten bei der Kontrolle des Wurstherstellers Wilke sowie Mängel bei der Kommunikation eingeräumt.
In Wurstwaren von Wilke waren bereits im März schädliche Bakterien, sogenannte Listerien, festgestellt worden. Drei ältere Todesfälle werden mittlerweile damit in Verbindung gebracht. Hinz’ Angaben zufolge wurde in ihrem Ministerium erst Mitte September durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie durch das Robert-Koch-Institut klar, dass es einen Zusammenhang zwischen an Listerien Erkrankten und der Firma Wilke gebe.
Die Entsorgung der Ware der Firma Wilke sei derzeit "in vollem Gang", erklärte Hinz. Die gesamte Entsorgung der rund 320 Tonnen Ware werde rund zwei Wochen dauern. Dabei werde eng mit der Staatsanwaltschaft zusammengearbeitet, da gegen die Geschäftsführung von Wilke ermittelt werde. Die Firma wurde geschlossen.
(M.Dorokhin--DTZ)