Entwicklungsminister Müller fordert von Kreuzfahrtbranche mehr Klimaschutz
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die Anbieter von Schiffskreuzfahrten zu einem stärkeren Beitrag zum Schutz der Meere und der Umwelt aufgerufen. "Kreuzfahrtschiffe müssen klimaneutral werden", sagte Müller der "Augsburger Allgemeinen" vom Donnerstag. "Die Schiffsreisebranche müsste Ökotourismus auf dem Meer anbieten, stattdessen verbrennen Kreuzfahrtschiffe Unmengen von Schweröl, des schmutzigsten Treibstoffs überhaupt", kritisierte der Minister.
Müller forderte die Touristikkonzerne und Reedereien dazu auf, Kreuzfahrten klimaneutral zu stellen: "Wie bei Flügen müssen Kreuzfahrten ihre Klimabilanz mit Ausgleichszahlungen, etwa an Wiederaufforstungs- und Meeresschutzprojekte, kompensieren", sagte der CSU-Politiker. Auch die Containerschifffahrt, die ebenfalls auf der Verbrennung von Schweröl beruhe, müsse weit stärker als bisher beim Klimaschutz in die Pflicht genommen werden.
Im Kampf gegen die zunehmende Verschmutzung der Meere forderte Müller zudem ein "EU-weites Verbot von Müllexporten". Es könne nicht sein, "dass deutscher Müll in Containern in ärmere Länder verschifft wird und dann irgendwann im Meer landet".
Der Entwicklungsminister, der am Mittwoch an der internationalen Meeresschutzkonferenz "Our Ocean" in Norwegens Hauptstadt Oslo teilgenommen hatte und am Donnerstag Spitzbergen besucht, verwies auf die herausragende Bedeutung der Weltmeere für den Klimaschutz.
Doch die Ozeane, die 70 Prozent der Erde bedecken, stünden kurz vor dem Kollaps. "Verschmutzung, Plastikmüll und der Anstieg des Meeresspiegels gefährden das Leben in den Meeren und an den Küsten", sagte der CSU-Politiker. Vor allem die Ärmsten spürten die Auswirkungen. Doch nur acht Prozent der Weltmeere stünden unter Schutz. "Das müssen wir deutlich ausbauen, wir brauchen einen ’New Deal’ für den Meeresschutz."
(Y.Ignatiev--DTZ)