Deutsche Tageszeitung - Auch Lidl will Nutri-Score einführen

Auch Lidl will Nutri-Score einführen


Auch Lidl will Nutri-Score einführen
Auch Lidl will Nutri-Score einführen / Foto: ©

Lidl will künftig ebenso wie die Handelsketten Aldi Nord und Aldi Süd die Nährwertampel Nutri-Score einführen. Wie Lidl am Mittwoch in Neckarsulm mitteilte, soll dies Kunden "bei einer einfacheren Orientierung und Kaufentscheidung für eine bewusstere Ernährung" unterstützen. Derzeit würden verschiedene Produkte der Lidl-Eigenmarken geprüft, erklärte das Unternehmen. Nach der Schaffung der rechtlichen Grundlagen solle mit der Anbringung des Siegels auf Lidl-Eigenmarken begonnen werden.

Textgröße ändern:

"Wir haben viele Kundenanfragen, die aktiv nach einer transparenten Kennzeichnung von Lebensmittelprodukten fragen", erklärte Jan Bock, Geschäftsleiter Einkauf von Lidl Deutschland. Notwendig sei es nun, "dass zeitnah die rechtlichen Grundlagen zur Verwendung geschaffen werden".

Mithilfe der Nährwertampel sollen Verbraucher künftig leichter erkennen können, ob ein Produkt gesund ist oder nicht. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte Ende September erklärt, den Nutri-Score in Deutschland einführen zu wollen.

Das gab sie nach einer Verbraucherbefragung zu verschiedenen Systemen der Nährwertkennzeichnung bekannt, in der sich eine deutliche Mehrheit für den Nutri-Score ausgesprochen hatte. Klöckner will das Modell "zeitnah" auf freiwilliger Basis einführen, hieß es.

Nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wollen auch Aldi Nord und Aldi Süd den Nutri-Score einführen. Das Unternehmen unterstütze die geplante Einführung der Kennzeichnung und plane, sie "auf relevanten Eigenmarken-Produkten aufzubringen", heißt es in zwei gleichlautenden Schreiben an Foodwatch, wie die Organisation am Mittwoch mitteilte. Voraussetzung dafür sei, dass ein entsprechender Rechtsrahmen existiere. Das könnte im kommenden Frühjahr der Fall sein.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Industriekonzern Thyssenkrupp meldet weiteren Jahresverlust in Milliardenhöhe

Der Industriekonzern Thyssenkrupp hat einen weiteren Jahresverlust in Milliardenhöhe gemeldet. Das Geschäftsjahr 2023/2024 bis Ende September endete mit einem Nettoverlust von 1,5 Milliarden Euro, nach 2,1 Milliarden Euro Minus im vergangenen Jahr, wie das Essener Unternehmen am Dienstag mitteilte. Konzernchef Miguel López sprach mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr von einem "Jahr der Entscheidung".

Frankreichs Regierung will Parlament über EU-Mercosur-Abkommen abstimmen lassen

Im Streit über das EU-Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten will die französische Regierung das Parlament debattieren lassen. Anschließend sei eine Abstimmung geplant, teilte das Büro von Premierminister Michel Barnier am Dienstag in Paris mit. Die französische Regierung hat nach der Verfassung das Recht, solche Debatten auf den Weg zu bringen. Dabei ist das Ergebnis der Abstimmung allerdings nicht bindend. Barnier hatte zuvor die Fraktionschefs zu Gesprächen empfangen.

Umsätze von Hotels und Gastrobetrieben erneut gesunken

Die Umsätze von Gaststätten und Hotels in Deutschland sind im September erneut gesunken. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, gingen die Umsätze in Gastronomie und Beherbergung real um 1,0 Prozent verglichen mit August und um 6,0 Prozent im Jahresvergleich zurück. Verglichen mit September 2019 vor der Corona-Pandemie war der Umsatz 13,2 Prozent niedriger.

Studie: Energetische Sanierung steigert Kaufpreis und Mieten deutlich

Die energetische Sanierung von Wohnungen und Häusern schlägt sich einer Studie zufolge spürbar in höheren Kaufpreisen und Mieten nieder. Wie das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel am Dienstag mitteilte, kostet eine Eigentumswohnung in den Energieklassen A+ oder A derzeit rund 650 Euro pro Quadratmeter mehr als eine vergleichbare Wohnung der Klasse D oder E. Den Preisaufschlag gibt es demnach jedoch nur, wenn ein Bedarfsausweis vorliegt.

Textgröße ändern: