Karliczek: Verfahren um Batteriezellenfabrik nicht "zu 100 Prozent glücklich"
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat Fehler im umstrittenen Auswahlverfahren für den Standort einer Forschungsfabrik für Batteriezellen eingeräumt. In der Sache stehe sie zwar weiter zu der Entscheidung, sagte sie der "Süddeutschen Zeitung" vom Mittwoch. Man könne allerdings darüber streiten, ob das Verfahren "zu 100 Prozent glücklich war".
"Es gibt sicher Fragen, die man mit Blick auf den Prozess stellen kann", sagte Karliczek. Die Ministerin soll am Mittwoch im Forschungsausschuss des Bundestags über die Entscheidung befragt werden.
Dabei geht es um die Auswahl von Münster als Standort für eine deutsche Forschungsfabrik für Batteriezellen, denen zentrale Bedeutung etwa bei Entwicklungen in der Energie- und Autoindustrie beigemessen wird. Im Juni hatte das Bundesforschungsministerium mitgeteilt, dass sich Münster in dem Verfahren gegen mehrere andere Bewerberstandorte für das neue Werk durchgesetzt habe.
Die Entscheidung rief Kritik von der Opposition sowie von Vertretern anderer Regionen hervor. Es wurde die Vermutung laut, Münster habe gewonnen, weil Karliczek in der Nähe ihren Wahlkreis hat. Zudem gab es Berichte, bei der Entscheidung seien Empfehlungen von Fachleuten übergangen worden. Karliczek wies all dies stets zurück.
(W.Budayev--DTZ)