Bauernpräsident Rukwied unterstützt Forderungen der demonstrierenden Landwirte
Bauernpräsident Joachim Rukwied unterstützt die am Dienstag geplanten Demonstrationen von Landwirten gegen zu harte Auflagen für die Branche. "Es ist einfach zu viel, was die Politik den Bauernfamilien zumutet", sagte Rukwied der "Passauer Neuen Presse" vom Dienstag. Als Beispiele nannte der Präsident des Deutschen Bauernverbands den Aktionsplan Insektenschutz, die Düngeverordnung, das Freihandelsabkommen der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten sowie zunehmende Auflagen bei der Tierhaltung.
Die Enttäuschung der Landwirte über die Politik sei "sehr groß", sagte Rukwied weiter. "Ich kann mir vorstellen, dass wir nicht nur am Dienstag Proteste erleben werden, sondern auch in den darauffolgenden Wochen."
Das Fass zum Überlaufen gebracht habe der Aktionsplan Insektenschutz der Bundesministerinnen Svenja Schulze (SPD) und Julia Klöckner (CDU). "Damit würden wir den kooperativen Naturschutz verlassen", sagte der Bauernpräsident der Zeitung. "2,3 Millionen Hektar Fläche wären von erheblichen Einschränkungen betroffen."
Am Dienstag wollen deutschlandweit Bauern demonstrieren. Die Initiative "Land schafft Verbindung" hat Traktorfahrten und Kundgebungen in 17 Städten angekündigt, darunter in Berlin, München, Stuttgart und Hannover. In Bonn sollen knapp 10.000 Landwirte und Unterstützer mit Hunderten von Traktoren, Bussen und Autos in die Innenstadt fahren.
Auch in Frankreich demonstrieren am Dienstag wieder Bauern vor den Bezirksämtern verschiedener Départements gegen strenge Auflagen. Zeitgleich haben aber auch mehrere Bündnisse zu einer Kundgebung für eine umweltverträglichere Agrarpolitik vor dem Europaparlament in Straßburg aufgerufen.
(Y.Ignatiev--DTZ)