Studie: China hat weltweit die meisten "Einhörner"
Die meisten Startup-Unternehmen mit einem Marktwert von mehr als einer Milliarde Dollar, sogenannte Einhörner, gibt es einer Studie zufolge in China. Die Volksrepublik habe die USA auf diesem Gebiet überholt, heißt es im am Montag veröffentlichten Hurun Report. Demnach gibt es in China derzeit 206 "Einhörner" und in den USA 203. Insgesamt sind es demnach weltweit 494 Unternehmen.
"China und die USA dominieren mit mehr als 80 Prozent der bekannten Einhörner, obwohl beide Länder nur die Hälfte des weltweiten Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften und nur ein Viertel der Bevölkerung stellen", sagte der Chef des Hurun Reports, Rupert Hoogewerf. "Der Rest der Welt muss aufwachen und eine Umgebung schaffen, in der Einhörner gedeihen können."
Die drei wertvollsten Startups der Welt sind laut dem Bericht alle chinesisch: die Alibaba-Tochter Ant Financial, der App-Produzent ByteDance und der Fahrdienstvermittler Didi Chuxing mit einem Marktwert von zusammen 280 Milliarden Dollar (251 Milliarden Euro).
Aus den USA stehen etwa Airbnb oder der Büroraumanbieter WeWork auf der Liste, ebenso weniger bekannte Startups wie der Pizzalieferdienst Zume aus Kalifornien. Die im Hurun Report aufgezählten Unternehmen sind im Durchschnitt sieben Jahren alt, und mehr als die Hälfte von ihnen sind in fünf Branchen tätig, die Hurun als Zukunftsbranchen bezeichnet: im Online-Handel, in der technologisch unterstützten Finanzdienstleistung, in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Softwarelösungen und Logistik.
Viele Einhörner sind laut Hurun Abspaltungen von großen Unternehmen - vor allem in China. "Chinesische Konzerne sind mit Abstand die erfolgreichsten bei der Gründung von Einhörnern", sagte Hoogewerf. Alibaba etwa habe zunächst Alipay gestartet, dann das Fintech-Startup Ant Financial.
Den Hurun Report gibt das gleichnamige Verlagshaus heraus. Ein anderes Marktforschungsunternehmen, Visual Capitalist, hatte im Juni seine Einhorn-Liste veröffentlicht - demnach gibt es in China nur 94 dieser Startups und 156 in den USA.
(A.Stefanowych--DTZ)