Startups in Europa erhalten knapp 17 Milliarden Euro - mehr als je zuvor
Europäische Jungunternehmen haben im ersten Halbjahr so viel Geld erhalten wie nie zuvor. Wie die Beratungsgesellschaft EY am Montag mitteilte, stieg der Gesamtwert der Startup-Finanzierungen im Vergleich zum Vorjahr um 62 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro. Demnach gab es in Europa insgesamt 2301 Finanzierungsrunden, zehn Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2018. Deutschland liegt beim Investitionsvolumen hinter Großbritannien und Frankreich.
2,7 Milliarden Euro erhielten deutsche Startups laut EY, sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In Frankreich waren es demnach 2,8 Milliarden (plus 43 Prozent) und in Großbritannien sogar 6,7 Milliarden Euro (plus 112 Prozent), ungeachtet aller Brexit-Diskussionen.
Allein in London wurden 5,7 Milliarden Euro investiert, damit liegt die britische Hauptstadt europaweit klar vorn. Paris (2,2 Milliarden Euro) folgt im Städteranking auf dem zweiten Platz und zog damit knapp an Berlin (2,0 Milliarden) vorbei, wie die Beratungsgesellschaft weiter mitteilte.
"Der Finanzierungs-Boom für Jungunternehmen hält an", erklärte EY-Deutschlandchef Hubert Barth. Das betreffe besonders große Investitionen: "Europaweit hat sich die Zahl der Transaktionen, bei denen 100 Millionen Euro und mehr geflossen sind, von zwölf auf 26 mehr als verdoppelt." EY wertet solche Unternehmen als Startups, "die nicht älter als zehn Jahre sind".
Nach Angaben der Berater nehmen die Finanzierungen in Deutschland trotz schwacher Konjunktur weiter zu: Im dritten Quartal flossen 2,2 Milliarden an Jungunternehmen, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Damit liege das bisherige Finanzierungsvolumen 2019 "bereits auf dem Niveau des gesamten Vorjahres".
Das britische Kommunikationsunternehmen Oneweb habe europaweit mit 1,1 Milliarden Euro die bisher größte Summe des Jahres erhalten, gefolgt vom schwedischen Batteriehersteller Northvolt (885 Millionen Euro). "Der größte Deal in Deutschland - eine Finanzspritze von 428 Millionen Euro für die Berliner Reiseplattform Getyourguide – rangiert in der Europa-Rangliste auf dem fünften Platz", teilte EY weiter mit.
(Y.Ignatiev--DTZ)