Gewerkschaft UFO droht nun doch wieder mit Streiks bei Kernmarke Lufthansa
Die Flugbegleitergewerkschaft UFO droht nun doch wieder mit Streiks bei der Kernmarke Lufthansa. Streiks seien "wieder jederzeit möglich", teilte die Gewerkschaft am Samstag mit. Lufthansa habe zwar am Freitagnachmittag der Forderung nach mehr Gehalt nachgegeben, von UFO geforderte weitere Verhandlungen aber abgelehnt. "Lufthansa möchte uns bewusst provozieren", erklärte die Gewerkschaft. Dass die Lufthansa-Töchter SunExpress, Cityline, Eurowings und Germanwings am Sonntagmorgen bestreikt würden, hatte UFO bereits am Freitag bekräftigt.
Einen möglichen Zeitpunkt für die Bestreikung von Flügen der Lufthansa-Muttergesellschaft nannte UFO zunächst nicht.
Die Lufthansa hatte am Freitagnachmittag erklärt, sie werde das Gehalt der Flugbegleiter rückwirkend zum 1. Juli 2019 um 2,0 Prozent anheben. Damit habe der Konzern die Vergütungsforderung der UFO von 1,8 Prozent "übererfüllt", hatte die Gewerkschaft daraufhin erklärt und die für Sonntagvormittag bei der Lufthansa-Kernmarke geplanten Streiks zunächst abgesagt.
Der Ausstand bei den vier Lufthansa-Töchtern soll am Sonntag von 05.00 bis 11.00 Uhr dauern, zum Streik aufgerufen ist das Kabinenpersonal. Betroffen seien rund 340 Maschinen, hatte sagte der Vize-Vorsitzende der Gewerkschaft, Daniel Flohr, am Freitag gesagt.
Hinter dem Arbeitskampf steht ein erbitterter Streit zwischen UFO und der Lufthansa: Der Konzern zweifelt die Vertretungsbefugnis von UFO für das Kabinenpersonal an und sieht die "Gewerkschaftseigenschaft" ungeklärt. Aus Sicht des Unternehmens war die Gewerkschaft bei der Kündigung des Tarifvertrags nicht beschlussfähig. Hintergrund sind interne Konflikte bei UFO, denen mehrere Rücktritte und Nachberufungen von Vorstandsmitgliedern folgten.
(P.Vasilyevsky--DTZ)