Konjunkturerwartungen von Finanzexperten sinken im Oktober leicht
Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten für Deutschland sind im Oktober leicht gesunken. Der entsprechende Index verlor 0,3 Punkte zum Vormonat und liegt nun bei minus 22,8 Punkten, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim am Dienstag mitteilte. Der langfristige Durchschnitt der ZEW-Konjunkturerwartungen von 21,4 Punkten werde damit "nach wie vor deutlich unterschritten".
Der Index zur konjunkturellen Lage Deutschlands fiel gegenüber September um 5,4 Punkte und erreichte mit minus 25,3 Punkten den niedrigsten Wert seit April 2010, wie das ZEW weiter mitteilte.
"Der leichte Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen sowie des Lageindikators zeigt, dass die Finanzexperten nach wie vor von einer sich weiter verschlechternden Konjunktur in Deutschland ausgehen", sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die momentane Annäherung zwischen den USA und China im Handelsstreit "scheint derzeit nicht zu einer Verringerung der Konjunkturskepsis zu führen", erklärte er.
Auch die Experteneinschätzungen der Inflationsentwicklung im Eurogebiet verschlechterten sich laut ZEW. Der Inflationsindikator sank demnach um 8,5 Punkte und liegt nun bei einem Wert von 1,0.
Das Mannheimer ZEW befragt monatlich bis zu 300 Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren aktuellen Einschätzungen und Prognosen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis. An der Oktoberumfrage nahmen 190 Analysten und institutionelle Anleger teil.
(W.Uljanov--DTZ)