Volkswagen vertagt Entscheidung über Werk in der Türkei
Der Automobilkonzern Volkswagen hat seine Pläne für ein neues Werk in der Türkei angesichts der türkischen Offensive in Nordsyrien auf Eis gelegt. Wie ein Unternehmenssprecher am Dienstag mitteilte, vertagte der Vorstand eine endgültige Entscheidung: "Die gegenwärtige Lage beobachten wir sorgfältig und blicken mit Sorge auf die derzeitige Entwicklung.".
Volkswagen wollte für seinen neuen Osteuropa-Standort zwischen 1,2 und 1,5 Milliarden Euro in der Türkei investieren und in dem Werk etwa 4000 Mitarbeiter anstellen. Medienberichten zufolge ließ Volkswagen in diesem Zusammenhang jüngst eine Tochtergesellschaft in der türkischen Stadt Manisa nahe Izmir ins Handelsregister eintragen. Nach monatelangen Verhandlungen stand ein Vertragsabschluss demnach kurz bevor.
Die Türkei hatte am Mittwoch vergangener Woche ihre lange angekündigte Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bereits mehr als 130 Kämpfer der kurdisch angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte sowie 69 Zivilisten getötet. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind 160.000 Menschen auf der Flucht.
(W.Uljanov--DTZ)