Stimmung in der Landwirtschaft wird immer schlechter
Die Stimmung unter den Landwirten in Deutschland hat sich im Jahresverlauf deutlich verschlechtert. Das geht aus dem Konjunkturbarometer Agrar für September hervor, das der Deutsche Bauernverband (DBV) am Montag in Berlin veröffentlichte. Das Barometer fiel demnach drastisch auf nur noch 10,5 Punkte. Im Juni waren es noch 20,4 Punkte gewesen.
Bereits im März und Juni hatte der vierteljährliche Indikator eine Verschlechterung der Stimmungslage angezeigt. Die Marke von 20 Punkten war zuvor das letzte Mal 2016 unterschritten worden. Der Index fasst die Einschätzungen der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der Erwartungen der Bauern zusammen. Befragt wurden für das September-Konjunkturbarometer 852 Landwirte in ganz Deutschland.
Die schlechte Stimmung wirkt sich demnach auch auf das Investitionsverhalten der Bauern aus. Nur 30 Prozent planten Investitionen in den kommenden sechs Monaten, hieß es. Die Liquiditätslage der Betriebe habe sich seit Juni verschlechtert, auch aufgrund ungünstiger Witterungsverhältnisse im Sommer besonders im Osten Deutschlands.
Neben schlechten Ernteergebnissen dämpft der Erhebung zufolge auch die Entwicklung der Getreide-, Milch-, Schweine- und Rinderpreise die Stimmung. Besonders schlecht sei diese bei den Acker- und Futterbaubetrieben. Besser sei die Lage dagegen bei Veredlungsbetrieben.
"Diese Ergebnisse sind ein sehr deutlicher Beleg für die schwierige wirtschaftliche Situation und eine hochgradige Verunsicherung der Landwirte", erklärte DBV-Präsident Joachim Rukwied zu dem Konjunkturbarometer. Er forderte für die Bauern "verlässliche Rahmenbedingungen, damit wieder Zukunftsinvestitionen getätigt werden können".
(W.Budayev--DTZ)