Deutsche Tageszeitung - Weitere Großunternehmen verlassen Aufsichtsgremium für Digitalgeld Libra

Weitere Großunternehmen verlassen Aufsichtsgremium für Digitalgeld Libra


Weitere Großunternehmen verlassen Aufsichtsgremium für Digitalgeld Libra
Weitere Großunternehmen verlassen Aufsichtsgremium für Digitalgeld Libra / Foto: ©

Schwerer Rückschlag für die von Facebook geplante Kryptowährung Libra: Nach dem Online-Bezahldienst PayPal verlassen nun auch weitere Großunternehmen das Libra-Aufsichtsgremium, die Libra Association mit Sitz in Genf. Am Freitag kündigten die Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard, die Internet-Handelsplattform Ebay und der Online-Bezahldienst Stripe ihren Rückzug an. Einige schlossen allerdings nicht aus, sich in Zukunft dem Projekt erneut anzuschließen.

Textgröße ändern:

Facebook will Libra im kommenden Jahr einführen und damit nach eigenen Angaben einerseits Bezahlvorgänge beschleunigen und andererseits rund einer Milliarde Menschen ohne Bankkonto einen Anschluss an Finanzflüsse erleichtern.

Facebook verspricht den Nutzern seiner Plattformen, das Einkaufen und Geldüberweisen im Internet werde durch Libra so einfach wie das Versenden einer Textnachricht. Zuletzt hatte es aber heftigen Gegenwind unter anderem seitens der G7-Finanzminister gegeben, die davor warnten, Libra könne das internationale Finanzsystem gefährden. Sie erklärten unter anderem, eine Währung gehöre nicht in die Hände eines Privatunternehmens.

Als mögliche Gefahren bei der Einführung einer Kryptowährung vom Typ Libra gelten Lücken im Datenschutz, mangelnder Investorenschutz, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Facebook-Chef Mark Zuckerberg soll am 23. Oktober vor dem US-Repräsentantenhaus zur geplanten Einführung der Digitalwährung aussagen.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Paus und Faeser stellen Statistik zu Hass und Gewalt gegen Frauen vor

Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) stellen am Dienstag (09.00 Uhr) das erste "Bundeslagebild geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten" vor. Die Daten wurden vom Bundeskriminalamt (BKA) zusammengestellt; an der Pressekonferenz nimmt auch BKA-Vizepräsident Michael Kretschmer teil.

Bauern fordern Stopp von EU-Mercosur-Abkommen - Scholz drückt aufs Tempo

Der mögliche Abschluss des EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten erhitzt die Gemüter europäischer Landwirte. Der Deutsche Bauernverband forderte einen Stopp des Abkommens, in Frankreich entzündete sich eine neue Welle landesweiter Proteste. Auch aus Italien kam Kritik. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich dagegen am Rande des G20-Treffens in Rio de Janeiro erneut für einen schnellen Abschluss aus.

Datendiebstahl bei Facebook: Nutzer können nach BGH-Urteil auf Schadenersatz hoffen

Dreieinhalb Jahre nach einem großen Datenschutzvorfall bei Facebook können zahlreiche Betroffene nun auf Schadenersatz hoffen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe stärkte am Montag in einem Grundsatzurteil ihre Position. Demnach kann schon der kurze Kontrollverlust über eigene Daten ein immaterieller Schaden sein. Weitere negative Folgen müssen nicht nachgewiesen werden. (Az. VI ZR 10/24)

Dänemark besteuert künftig Methanausstoß von Kühen und Schweinen

Dänemark führt als erstes Land der Welt eine Steuer auf pupsende und rülpsende Rinder und Schweine ein. Im Parlament sei eine entsprechende überparteiliche Vereinbarung getroffen worden, teilte die Regierung in Kopenhagen am Montag mit. Der Staat unterstützt betroffene Landwirte finanziell.

Textgröße ändern: