Bayern dringt auf schnelles Glyphosat-Verbot in Privatgärten
Mit einem Entschließungsantrag im Bundesrat will Bayern den Einsatz des Pflanzenschutzmittels Glyphosat in Haus- und Kleingärten schnellstmöglich eindämmen. "Der Rückgang von Insekten und Vogelarten ist auch auf Pflanzenschutzmittel zurückzuführen", sagte der bayerische Bundesratsminister Florian Herrmann (CSU) der "Augsburger Allgemeinen" (Freitagsausgabe). Herrmann forderte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ausdrücklich dazu auf, "verbindliche Vorgaben zur Verringerung des Pestizideinsatzes zu entwickeln".
Das Pestizidverbot in Haus- und Kleingärten solle dabei ein erster Schritt sein. Der Artenschutz sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, betonte der Bundesratsminister. Der Einsatz von Pestiziden sei ein flächendeckendes Problem und betreffe nicht nur die Landwirtschaft. "Deshalb hat die Staatsregierung auch Privatgärten in den Blick genommen." Über den Antrag soll am Freitag im Bundesrat entschieden werden.
Glyphosat steht in der Diskussion, weil es möglicherweise eine krebsauslösende Wirkung hat - diese Frage ist in der Forschung allerdings umstritten. Außerdem beklagen Umweltschützer Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Die Bundesregierung vertritt unter Verweis auf eine EU-Regelung die Meinung, dass ein grundsätzliches Verbot frühestens Ende 2023 möglich sei.
(L.Møller--DTZ)