Postbank und Verdi setzen Tarifverhandlungen am Mittwoch fort
Im Tarifstreit zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Postbank gibt es bereits am Mittwoch einen erneuten Versuch zur Beilegung des Konflikts. Die Verdi-Tarifkommission beschloss am Montag, die Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite fortzusetzen, wie die Gewerkschaft in Berlin mitteilte. "Dies bietet die Chance, eine weitere Eskalation des Tarifkonfliktes abzuwenden", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck.
Zugleich betonte er, dass das Ergebnis einer Urabstimmung zeige, dass die Verdi-Mitglieder nach wie vor "entschlossen und geschlossen hinter ihren Forderungen stehen und bereit sind, für diese zu kämpfen". Die Gewerkschaft hatte in der Tarifauseinandersetzung von Mitte September bis Montag zur Urabstimmung aufgerufen. Dabei sprachen sich nach Angaben der Gewerkschaft 97,7 Prozent der Mitglieder für unbefristete Streiks aus. Mit Blick auf die nun stattfindenden Verhandlungen werde man jedoch in dieser Woche bis mindestens Mittwoch auf weitere Streiks verzichten, erklärte Duscheck.
In den vergangenen Wochen war es in dem Tarifkonflikt wiederholt zu Warnstreiks gekommen. Verdi fordert unter anderem sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie die Wahlmöglichkeit zwischen mehr Geld oder mehr Freizeit. Die Gewerkschaft verhandelt für die rund 12.000 Beschäftigten bei Teilen der DB Privat- und Firmenkundenbank (DB PFK), des Postbank Filialvertriebs sowie des BHW-Kreditservice und weiterer Tochterunternehmen. Die Deutsche Bank integriert derzeit die Postbank ins eigene Geschäft.
Die Postbank hatte Anfang Oktober ein verbessertes Angebot vorgelegt. Vorgesehen ist darin eine Erhöhung der Tarifgehälter um insgesamt 4,1 Prozent in zwei Stufen bei einer Laufzeit von 29 Monaten. Ab dem 1. Januar 2020 soll es demnach zunächst drei Prozent mehr Geld geben. Die neue Verhandlungsrunde am Mittwoch soll in Königswinter stattfinden.
(W.Budayev--DTZ)