Piloten von US-Fluggesellschaft klagen gegen Boeing wegen 737 MAX
Angesichts des weltweiten Flugverbots für Boeings 737 MAX nach zwei Abstürzen haben Piloten der US-Fluggesellschaft Southwest Airlines Klage gegen den Flugzeugbauer eingereicht. Die Pilotengewerkschaft der Fluggesellschaft warf dem US-Konzern vor, sie "bewusst in die Irre" geführt zu haben.
"Wir müssen Boeing trauen können, dass sie uns wahrheitsgemäß diejenigen Informationen offenbaren, die wir zum sicheren Betrieb unserer Flugzeuge benötigen", erklärte Jonathan Weaks, Präsident der Southwest Airlines Pilots Association (SWAPA). "Im Fall der 737 MAX ist das absolut nicht passiert."
Für die Boeing 737 MAX gilt seit März ein weltweites Flugverbot. Zuvor waren bei zwei Abstürzen von Maschinen dieses Typs in Indonesien und Äthiopien insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen. Ermittler vermuten, dass die Unglücke mit einem Stabilisierungssystem zusammenhängen, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt.
Southwest Airlines ist der größte Betreiber von 737-MAX-Maschinen. Nach Angaben der Pilotengewerkschaft mussten im Zuge des Flugverbots 30.000 geplante Flüge ausfallen. Daraus seien Einbußen in Höhe von mehr als 100 Millionen Dollar (91 Millionen Euro) für die Piloten entstanden.
Die Klage wurde in Dallas im US-Bundesstaat Texas eingereicht. Die Piloten werfen Boeing vor, das Flugzeug fälschlicherweise als flugtauglich eingestuft zu haben.
(O.Tatarinov--DTZ)