Klöckner warnt Brasilien vor Untätigkeit beim Wald- und Klimaschutz
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat die brasilianische Regierung davor gewarnt, die Handelsbeziehungen zu Europa durch Untätigkeit beim Schutz der Wälder zu belasten. Deutschland könne nicht den eigenen Landwirten mehr Engagement beim Klimaschutz und bei der Aufforstung abverlangen, "aber gleichzeitig Waren importieren, für die im Amazonasgebiet große Flächen Regenwald niedergebrannt werden", erklärte Klöckner am Samstag nach einem Treffen mit ihrer brasilianischen Kollegin Tereza Cristina Corrêa da Costa Dias am Rande der Lebensmittelmesse Anuga in Köln.
"Die Brandrodung in Brasilien nimmt zu, Entwaldungszahlen steigen", erklärte Klöckner. Dies sei "Anlass zu großer Sorge." Die Ministerin erinnerte daran, dass sich Brasilien für das geplante Freihandelsabkommen Mercosur zwischen Lateinamerika und der EU zu Regeln beim Umwelt- und Klimaschutz bekannt habe - unter anderem zu einer Eindämmung der Entwaldung.
"Die Ratifizierung des Abkommens durch alle Mitgliedstaaten der EU und insbesondere durch das Europäische Parlament wird wesentlich davon abhängen, dass erkennbar wird, dass alle Parteien sich im Geiste des Abkommens verhalten", betonte Klöckner.
In Deutschland gebe es hohe Sensibilität für die Frage, ob Brasilien glaubhaft deutlich macht, gegebene Zusagen einzuhalten. "Wer langfristig erfolgreich auf den europäischen Markt exportieren möchte, muss diese gestiegenen Verbrauchererwartungen berücksichtigen", warnte Klöckner. An Gesetzen zum Schutz der Wälder fehle es nicht - der politische Wille, sie wirksam umzusetzen, müsse erkennbar werden.
(A.Stefanowych--DTZ)