BP-Chef Bob Dudley tritt im Februar ab
BP-Chef Bob Dudley zieht sich im kommenden Jahr von der Spitze des britischen Energiekonzerns zurück. Der 64-Jährige, der das Ruder bei BP nach der verheerenden Ölkatastrophe im Golf von Mexiko 2010 übernommen hatte, werde sein Amt am 4. Februar 2020 nach der Vorstellung der Jahresbilanz niederlegen, teilte BP am Freitag in London mit. Ende März geht der Konzernchef demnach in den Ruhestand.
Dudley hatte den Führungsposten bei BP im Oktober 2010 übernommen, nachdem sein Vorgänger Tony Hayward wegen seines Umgangs mit der Katastrophe massiv in die Kritik geraten war. Im April 2010 waren bei der Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana elf Menschen ums Leben gekommen und hunderttausende Tonnen Öl ins Meer gelangt. 87 Tage dauerte es, bis das Unternehmen das Leck schließen konnte, die Folgen für die Umwelt waren verheerend; den britischen Konzern kosteten sie rund 70 Milliarden Dollar (knapp 64 Milliarden Euro) an Strafzahlungen und Schadenersatz.
Dudley sei "in der wohl herausforderndsten Zeit in der Geschichte von BP" zum Chef ernannt worden, würdigte der Verwaltungsratsvorsitzende Helge Lund die Verdienste des US-Ölmanagers. Während seiner Amtszeit habe Dudley "die Erholung vom Deepwater-Horizon-Unfall angeführt, BP als stärkere, sicherere Firma wiederaufgebaut und geholfen, sich die Position als einer der Weltmarktführer im Energiesektor wieder zu verdienen". BP "und in der Tat die gesamte Industrie" schulde ihm Dankbarkeit.
Dudley erklärte, es sei für ihn ein "Privileg" gewesen, in den vergangenen vier Jahrzehnten für die Branche zu arbeiten. Er sei "enorm stolz auf die Dinge, die wir erreicht haben, um der Welt Energie zur Verfügung zu stellen".
Auf Dudley folgen soll der Ire Bernard Looney, der bislang für die sogenannte "Upstream"-Sparte verantwortlich ist, unter die Erkundungen und die Förderung fallen. Der 49-Jährige war 1991 als Bohringenieur zu BP gekommen.
(N.Loginovsky--DTZ)