Deutsche werden immer reicher - Ungleichheit der Vermögen aber weiterhin hoch
Das Vermögen der Deutschen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugelegt - die Ungleichheit ist aber nach wie vor auf einem hohen Niveau. Nach einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) verfügte die Bevölkerung in Deutschland ab 17 Jahren über ein Nettovermögen von knapp 103.000 Euro pro Kopf im Jahr 2017, das waren 22 Prozent mehr als noch fünf Jahre zuvor. Ostdeutsche liegen mit 55.000 Euro aber weit unter diesem Durchschnitt.
Die reichsten zehn Prozent in Deutschland besitzen der am Mittwoch vorgestellten Analyse zufolge mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte der Bevölkerung nur 1,3 Prozent des Vermögens hält. Die Vermögensungleichheit in Deutschland sei "auch im internationalen Vergleich sehr hoch", erklärte Studienautor Markus Grabka. In den vergangenen zehn Jahren verharre sie auf diesem Niveau.
Besonders gut stehen der Studie zufolge Westdeutsche mit Immobilienbesitz da. Das Nettovermögen Erwachsener in Westdeutschland sei mit gut 120.000 Euro zuletzt mehr als doppelt so hoch gewesen wie im Osten (55.000 Euro), heißt es in der Auswertung, die sich auf Daten des sozio-oekonomischen Panels (SOEP) stützt. Eigentümer einer selbstgenutzten Immobilie verfügten zudem generell über ein zehn Mal so hohes Vermögen wie Bürger, die zur Miete wohnen.
Eine Vermögensteuer halten die Autoren indes für kein geeignetes Mittel, um einen Ausgleich herzustellen. Diese werde zwar "fiskalische Mehreinnahmen schaffen", diese kämen aber "nicht automatisch den vermögensschwachen Bevölkerungsgruppen zugute". Wirksamer sei es, Menschen mit unteren und mittleren Einkommen bessere Möglichkeiten zur Vermögensbildung anzubieten - etwa durch die Förderung privaten Immobilienbesitzes.
(P.Vasilyevsky--DTZ)