Verdi lehnt Personalabbau im Vertrieb der Commerzbank ab
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat sich entschieden gegen einen Personalabbau im Vertrieb der Commerzbank ausgesprochen. "Es gibt keinerlei Einsparpotenzial in den Filialen", erklärte der bei Verdi für das Finanzinstitut zuständige Gewerkschaftssekretär Stefan Wittmann am Donnerstagabend. Deshalb müsse das Personal so auf die verbleibenden Filialen verteilt werden, "dass personelle Engpässe, ständige Vertretungen und kurzfristige Filialschließzeiten künftig deutlich seltener vorkommen", forderte Wittmann.
Dadurch werde auch die Belastungen für die Beschäftigten "deutlich sinken", fügte der Gewerkschaftssekretär hinzu. Einen etwaigen weiteren Personalabbau in anderen Bereichen werde Verdi kritisch begleiten. Oberste Priorität hätten in einem solchen Fall sozialverträgliche Lösungen.
Hintergrund sind die bereits Ende vergangener Woche bekanntgewordenen Umbaupläne des Vorstands, denen der Aufsichtsrat nach zweitägigen Beratungen am Mittwoch und Donnerstag zustimmte. Im Zuge der Neuausrichtung soll das Filialnetz von rund 1000 auf bundesweit 800 Filialen ausgedünnt werden. Außerdem sollen unter dem Strich 2300 Stellen wegfallen.
Geplant ist auch der Verkauf der polnischen Tochter M-Bank, um mit den dadurch frei werdenden Mitteln die neue Strategie schneller umsetzen und Investitionen ermöglichen zu können. Vorgesehen ist zudem die Integration der Direktbanktocher Comdirect in die Commerzbank. Diese beiden Maßnahmen unterstützt Verdi.
(L.Møller--DTZ)