Umfrage: Deutschen Großfirmen fehlt Vertrauen in Mitarbeiter bei Digitalisierung
Großen deutschen Unternehmen fehlt einer Umfrage zufolge das Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter beim Thema digitale Transformation. Eine von der Digitalberatung Etventure gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut GfK erhobene Befragung ergab, dass 76 Prozent der Unternehmen einen Mangel an dafür qualifizierten Mitarbeitern beklagen. Das ist demnach die größte Hürde vor Zeitmangel (50 Prozent) und fehlender Erfahrung im Unternehmen zur digitalen Umsetzung von Produkten und Prozessen (45 Prozent).
Befragt wurden durch die GfK im Juli und August rund 2000 Großunternehmen in Deutschland ab einem Jahresumsatz von 250 Millionen Euro. Den Ergebnissen zufolge, die AFP am Freitag vorlagen, sank in den Chefetagen nun erstmals die Bedeutung der digitalen Transformation, nachdem sie seit der ersten Erhebung 2016 stetig gestiegen war. So nannten im Vorjahr noch 62 Prozent der Firmen die digitale Transformation als eines ihrer drei wichtigsten Unternehmensziele, in diesem Jahr waren es nur noch 54 Prozent.
"Der Trend hinsichtlich der Bedeutung der digitalen Transformation und Umsetzung geht in die falsche Richtung", warnte Etventure. Die digitale Transformation werde das Wirtschaftssystem "grundlegend verändern und wir stehen gerade einmal am Anfang". Nötig sei nicht nur die Digitalisierung des bestehenden Geschäftsmodells, sondern vor allem die Entwicklung neuer digitaler Modelle, um weiter wachsen zu können.
Außerdem sage nahezu jeder zweite befragte Entscheider (46 Prozent), dass seine Firma in den kommenden drei Jahren keine Umsatzeinbußen zu befürchten habe, auch wenn gar keine Maßnahmen zur digitalen Transformation getroffen würden. Diese Einschätzung sei "gravierend" - denn die Digitalisierung werde die Wirtschaft weiter mit großer "Wucht und Geschwindigkeit" verändern.
(Y.Ignatiev--DTZ)