Autozulieferer Continental will bis 2029 rund 7000 Stellen in Deutschland streichen
Der Autozulieferer Continental in Hannover will wegen der Krise in der Autoindustrie in den kommenden zehn Jahren in Deutschland rund 7000 seiner derzeit mehr als 62.000 Stellen streichen. Bis Ende 2023 sollen bereits 5000 Jobs wegfallen, wie Continental am Mittwoch nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte. Weltweit hat der Konzern mehr als 244.000 Arbeitsplätze - insgesamt sollen bis 2029 voraussichtlich bis zu 20.000 Jobs gestrichen werden.
Die Stellenstreichungen sind Teil des bereits Ende Juli angekündigten Umbauprogramms. Continental reagiert damit nach eigenen Angaben auf die Rückgänge in der weltweiten Automobilproduktion und zudem auf "parallel" verlaufende Entwicklungen wie die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt, die sich abzeichnende Krise in der Autoindustrie und den Technologiewandel im Antriebsbereich, der durch verschärfte Abgasgesetze beschleunigt werde.
Continental sei wie die Autoindustrie zu einem "äußerst hohen Anpassungstempo gezwungen", erklärte Konzernchef Elmar Degenhart. Das Unternehmen wolle dabei die betroffenen Mitarbeiter so gut wie möglich schützen und ihnen Zukunftsperspektiven bieten. Continental werde für den Umbau die natürliche Fluktuation und den demografischen Wandel nutzen.
Mit dem Umbau will der Konzern ab 2023 seine Kosten jährlich um 500 Millionen Euro senken. Gleichzeitig wird der Umbau auch Geld kosten - Continental rechnet mit 1,1 Milliarden Euro in den zehn Jahren bis 2029, wobei der größte Teil dieser Summe bis 2022 fließen soll.
Continental macht im Jahr etwa 44,4 Milliarden Euro Umsatz. Betroffen von den Stellenstreichungen in Deutschland sind laut Unternehmen die Standorte Babenhausen (2200 Stellen), Roding (320 Stellen) und Limbach-Oberfrohna (860 Stellen).
(W.Uljanov--DTZ)