Google will für Nachrichten-Inhalte auch künftig nicht zahlen
Der US-Internetkonzern Google will für Nachrichten und andere Presseinhalte auch in Zukunft nicht bezahlen. Das Unternehmen erklärte am Mittwoch in Paris, stattdessen sollten Ausschnitte aus Artikeln sowie Fotos und Videos nicht mehr ohne Zustimmung der Mediengruppen online erscheinen. Damit will sich Google an die neuen EU-Regeln zum Urheberrecht halten.
Frankreich hatte die EU-Vorgabe im Juli als erstes Mitgliedsland in nationales Recht umgesetzt. Damit sollen Unternehmen wie Google, YouTube oder Facebook verpflichtet werden, Medienunternehmen und Kreative angemessen zu vergüten. Die Novelle wurde unter anderem von Zeitungsverlegern und Nachrichtenagenturen wie AFP unterstützt.
Zahlen werde Google aber weiter nicht, sagte nun der für Nachrichten zuständige Vizechef des US-Konzerns, Richard Gingras. Nach seinen Worten sollen Redaktionen in Europa vielmehr individuell entscheiden, ob in Frankreich Auszüge aus ihren Texten oder Videos mit einem kleinen Bild erscheinen dürfen. Dies gilt für Suchergebnisse bei Google wie für den Dienst Google News.
Wenn Medienunternehmen dies ablehnen, will Google nur noch mit einer Überschrift auf die externen Inhalte verlinken. Nach Angaben von Google dürften die Klickzahlen auf den Seiten der Medien damit aber deutlich zurückgehen.
Die EU-Urheberrechtsreform ist seit Juni in Kraft. Die Mitgliedsstaaten haben zwei Jahre Zeit, um die Bestimmungen umzusetzen.
(W.Uljanov--DTZ)