Hessen würde Hälfte eines möglichen Überbrückungskredits für Condor übernehmen
Das Land Hessen ist bereit, der von der Insolvenz von Thomas Cook betroffenen Airline Condor mit einem Millionenkredit zu helfen: "Wir haben ein bewährtes Verfahren in solchen Konstruktionen. Der Bund nimmt die Hälfte und die betroffenen Länder nehmen die andere Hälfte", sagte der hessische Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) am Dienstag im Hessischen Rundfunk.
Condor mit Sitz im hessischen Kelsterbach, eine Tochter des britischen Reisekonzerns Thomas Cook, hatte am Montag einen Überbrückungskredit beantragt. Sollte es auf die 200 Millionen Euro hinauslaufen, die zurzeit im Gespräch seien, dann würde Hessen 100 Millionen Euro übernehmen, sagte Schäfer weiter. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte am Montag erklärt, es prüfe den Antrag von Condor "unter Hochdruck".
Ein ähnliches Vorgehen habe auch vor zehn Jahren beim Autobauer Opel zum Erfolg geführt, sagte Schäfer dem Sender HR-Info. "Was gab es da für Unkenrufe, dass wir das Geld zum Fenster rausgeworfen hätten. Am Ende haben wir jeden Euro-Cent wiederbekommen und sogar noch für den Steuerzahler Garantieprovision verdient."
Nicht nur den großen, sondern auch kleinen Unternehmen werde in ähnlichen Lagen geholfen, betonte Schäfer. "Seitdem ich im Finanzministerium tätig bin, seit rund zehn Jahren, habe ich unzähligen kleineren Unternehmen mit Landesbürgschaften helfen können, das Überleben zu sichern". So hätten zehntausende Arbeitsplätze gerettet werden können. Die meisten Fälle kämen nicht an die Öffentlichkeit. "Das heißt, wir helfen nicht nur den Großen, sondern vor allem und intensiv den Kleinen."
(N.Loginovsky--DTZ)