Deutsche Tageszeitung - US-Börsenaufsicht untersagt Carlos Ghosn Führung notierter Firmen für zehn Jahre

US-Börsenaufsicht untersagt Carlos Ghosn Führung notierter Firmen für zehn Jahre


US-Börsenaufsicht untersagt Carlos Ghosn Führung notierter Firmen für zehn Jahre
US-Börsenaufsicht untersagt Carlos Ghosn Führung notierter Firmen für zehn Jahre / Foto: ©

Der frühere Automanager Carlos Ghosn darf nach einer Entscheidung der US-Börsenaufsicht SEC zehn Jahre lang kein notiertes Unternehmen mehr führen oder im Aufsichtsrat sitzen. Ghosn habe außerdem im Zuge einer Vereinbarung zu Betrugsermittlungen in die Zahlung einer Zivilstrafe in Höhe von einer Million Dollar (rund 910.000 Euro) eingewilligt, teilte die SEC am Montag mit.

Textgröße ändern:

Die Börsenaufsicht hatte gegen Ghosn und den japanischen Autobauer Nissan wegen der Veruntreuung von Firmengeldern ermittelt. Die SEC warf Ghosn und Nissan vor, mehr als 140 Millionen Dollar an Einkommen vor den Investoren versteckt zu haben. Nissan muss gemäß der Vereinbarung 15 Millionen Dollar Strafe zahlen. Das frühere Nissan-Verwaltungsratsmitglied Greg Kelly soll bei dem Betrug geholfen haben.

Der einst mächtige Automanager und frühere Nissan-Chef Ghosn wird derzeit in Japan festgehalten und wartet dort auf seinen Prozess wegen finanziellen Fehlverhaltens. Die dortige Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, jahrelang ein viel zu niedriges Einkommen bei Nissan deklariert und persönliche Verluste auf den Autobauer übertragen zu haben.

Ghosn war im November 2018 festgenommen worden. Im Frühjahr kam er gegen Auflagen aus der Haft frei.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Datendiebstahl bei Facebook: Nutzer können nach BGH-Urteil auf Schadenersatz hoffen

Dreieinhalb Jahre nach einem großen Datenschutzvorfall bei Facebook können zahlreiche Betroffene nun auf Schadenersatz hoffen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe stärkte am Montag in einem Grundsatzurteil ihre Position. Demnach kann schon der kurze Kontrollverlust über eigene Daten ein immaterieller Schaden sein. Weitere negative Folgen müssen nicht nachgewiesen werden. (Az. VI ZR 10/24)

Dänemark besteuert künftig Methanausstoß von Kühen und Schweinen

Dänemark führt als erstes Land der Welt eine Steuer auf pupsende und rülpsende Rinder und Schweine ein. Im Parlament sei eine entsprechende überparteiliche Vereinbarung getroffen worden, teilte die Regierung in Kopenhagen am Montag mit. Der Staat unterstützt betroffene Landwirte finanziell.

Argentinien verweigert sich als einziges G20-Land der Allianz gegen den Hunger

Argentinien verweigert als einziges Land der G20-Gruppe seine Beteiligung an einer globalen Allianz gegen den Hunger. Dies teilte die brasilianische Regierung mit, die an diesem Montag und Dienstag den G20-Gipfel in Rio de Janeiro ausrichtet. Die Allianz gegen den Hunger sollte später am Montag zum Auftakt des Gipfels vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva formell lanciert werden.

Datendiebstahl bei Facebook: BGH stärkt Position betroffener Nutzer

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Position betroffener Nutzer nach einem Datenschutzvorfall bei Facebook gestärkt. Schon der kurze Kontrollverlust über eigene Daten könne ein immaterieller Schaden sein, erklärte der BGH am Montag in Karlsruhe. Weitere negative Folgen müssten nicht nachgewiesen werden. (Az. VI ZR 10/24)

Textgröße ändern: