Bund der Steuerzahler lehnt staatliche Hilfen für Condor ab
Der Bund der Steuerzahler hat sich gegen staatliche Hilfen für den Ferienflieger Condor im Zuge der Thomas-Cook-Pleite gewandt. "Wir müssen aufpassen, dass der Steuerzahler hier nicht zu einer Art letzter Instanz der Versicherung wird", sagte der Präsident des Steuerzahlerbunds, Reiner Holznagel, der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" vom Dienstag.
Der britische Reisekonzern Thomas Cook hatte in der Nacht zum Montag Insolvenz angemeldet und seinen Dienst eingestellt. Die deutsche Tochter Condor beantragte daraufhin einen Überbrückungskredit. Der Bund prüft dieses Anliegen derzeit.
"Der Staat ist nur aufgerufen zu helfen, wenn wirklich Gefahr im Verzug ist oder Menschen in Not sind", sagte Holznagel. "Das sehe ich hier nicht." Er halte es für "viel zu früh", bereits jetzt über Liquiditätshilfen zu sprechen. Die britische Regierung habe sich gegen eine staatliche Finanzspritze für Thomas Cook ausgesprochen, "dann sollten wir das auch so handhaben".
Im Fall der Pleite von Air Berlin, als der Staat damals Unterstützung leistete, sei es um viele Bürger gegangen, die Linienflüge gebucht und keine Versicherung gehabt hätten, sagte der Präsident des Steuerzahlerbunds den Zeitungen weiter. Bei Condor gehe es um "einen Ferienflieger mit Pauschalangeboten".
(Y.Ignatiev--DTZ)