Deutsche Tageszeitung - Stiftung Warentest: 41.000 Mobilfunkkunden bekamen falsche oder zu hohe Rechnungen

Stiftung Warentest: 41.000 Mobilfunkkunden bekamen falsche oder zu hohe Rechnungen


Stiftung Warentest: 41.000 Mobilfunkkunden bekamen falsche oder zu hohe Rechnungen
Stiftung Warentest: 41.000 Mobilfunkkunden bekamen falsche oder zu hohe Rechnungen / Foto: ©

Mindestens 41.000 Kunden der Mobilfunkanbieter Mobilcom-Debitel, Vodafone und Klarmobil haben laut Stiftung Warentest falsche oder zu hohe Rechnungen bekommen. Sie sollten Leistungen von Drittanbietern wie Videos oder andere auf der Rechnung nicht genannte "Dienste" bezahlen, die sie gar nicht bestellt hatten, berichtete die Zeitschrift "Finanztest" am Montag. Erst als sich "Finanztest" einschaltete, bekamen Vodafone-Kunden demnach das Geld erstattet; Kunden von Klarmobil und Mobilcom-Debitel sollen Gutschriften erhalten, wie ein Sprecher der beiden Firmen "Finanztest" sagte.

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Die Dienste rechnete demnach die Firma Infin ab. Was die Kunden genau bestellt haben sollen, ging aus den Rechnungen nicht hervor, wie "Finanztest" berichtete. Als sich Mobilfunkkunden bei Infin beschwerten, weil sie mit ihrem Handy nichts gekauft oder abonniert hatten, bekamen sie die schriftliche Auskunft, Infin stehe "fälschlicherweise" auf der Rechnung. Die Firma habe die "Dienste" weder "zur Verfügung gestellt" noch "berechnet". Die Kunden sollten dennoch zahlen, und zwar an einen anderen Anbieter.

Mobilfunkfirmen buchen über die Handyrechnung Geld für Drittanbieterdienste wie Videos oder Spiele ab, wie die Stiftung Warentest erläuterte. Seriöse Anbieter verlangten aber eine ausdrückliche Bestätigung der Bestellung, beispielsweise durch Anklicken eines Buttons mit der Aufschrift "zahlungspflichtig bestellen". Oft werde Kunden aber einfach ein Kauf oder ein Abo untergeschoben, nachdem sie mit dem Drittanbieter in Berührung gekommen sind - etwa durch das Anklicken eines Werbebanners. Wer dafür eine Rechnung bekomme, solle sie nicht bezahlen, riet die Stiftung Warentest.

"Finanztest" hatte in seiner Septemberausgabe über Abofallen im großen Stil berichtet. Seitdem melden sich immer mehr betrogene Kunden bei den Verbraucherschützern: Mehr als 1300 Beschwerden seien bereits über Drittanbieter und Abrechnungsdienstleister eingegangen, wie etwa Richberg Media, Pink Mobile, Brandii Media, Mocopay oder Texted.

"Finanztest" rät betroffenen Mobilfunkkunden, schriftlich beim Anbieter zu reklamieren und das unrechtmäßig abgebuchte Geld zurückzufordern. Zudem sollten sie sich bei der Bundesnetzagentur beschweren und per Onlineanzeige den unseriösen Drittanbieter wegen Betrugs bei der Polizei anzeigen.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

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