Deutsche Tageszeitung - Weltweit erstes schwimmendes Atomkraftwerk erreicht Zielhafen im Osten Russlands

Weltweit erstes schwimmendes Atomkraftwerk erreicht Zielhafen im Osten Russlands


Weltweit erstes schwimmendes Atomkraftwerk erreicht Zielhafen im Osten Russlands
Weltweit erstes schwimmendes Atomkraftwerk erreicht Zielhafen im Osten Russlands / Foto: ©

Das weltweit erste schwimmende Atomkraftwerk hat nach einer 5000 Kilometer langen Reise durch die Arktis seinen Zielhafen im Nordosten Sibierens erreicht. "Die ’Akademik Lomonossow’ ist in Pewek, im autonomen Bezirk Tschukotka, angekommen", gab der russische Energiekonzern Rosatom am Samstag bekannt. Dort soll die Anlage bis zum Jahresende in Betrieb genommen werden.

Textgröße ändern:

Die "Akademik Lomonossow" hatte am 23. August den Hafen in Murmansk im Norden Russlands verlassen. Der Bau hatte 13 Jahre gedauert. Die 144 Meter lange und 30 Meter breite Plattform, die Energie für extrem abgelegene Gebiete produzieren soll, hat keine eigenen Motoren und wurde von mehreren Schiffen entlang der Nordküste Russlands nach Pewek geschleppt.

Auf dem Schiff befinden sich zwei Reaktoren mit einer Leistung von 35 Megawatt. Ihre Leistung entspricht etwa der von Antriebsreaktoren von atomar angetriebenen Eisbrechern. Damit soll die "Akademik Lomonossow" rund 100.000 Menschen, vor allem aber russische Ölplattformen mit Energie versorgen. Russland dringt bei der Ausbeutung von Gas- und Ölvorkommen derzeit tiefer in den arktischen Raum vor.

Der Einsatz der "Akademik Lomonossow" sei "vielleicht ein kleiner Schritt zur nachhaltigen Entwicklung in der Arktis, aber ein großer Schritt weg von der Kohlenutzung in abgelegenen Gebieten und ein Wendepunkt in der globalen Entwicklung kleiner modularer Atomkraftwerke", erklärte Rosatom-Chef Alexej Lichatschow.

Umweltschützer warnen seit langem vor dem schwimmenden Atomkraftwerk. Zum einen befürchten sie, dass radioaktive Abfälle ins Meer entsorgt werden. Zum anderen warnen sie vor schweren Atomunfällen.

Die russische Atomindustrie sieht die "Akademik Lomonossow" als Prototyp für weitere Schiffe, die sie in alle Welt verkaufen will.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Deutsche Bahn vergibt erste Bauaufträge für Sanierung der Strecke Hamburg-Berlin

Rund acht Monate vor dem geplanten Beginn der Sanierung der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin hat die Deutsche Bahn (DB) dafür die ersten Bauaufträge vergeben. Dies sei ein "wichtiger Meilenstein" für die ab dem 1. August 2025 geplante Generalsanierung, bei der etwa 180 Kilometer Gleise und 600 Weichen erneuert werden sollen, teilte die DB am Montag mit. Die Strecke soll dafür neun Monate lang gesperrt werden.

Widerstand gegen Mercosur-Abkommen: Neue Bauernproteste auf Frankreichs Straßen

In Frankreich gehen die Landwirte erneut auf die Straße. Landesweit blockierten am Montag Bauern mit Traktoren Straßen, entzündeten Protestfeuer oder stellten Holzkreuze auf. Die Proteste richteten sich vor allem gegen das geplante EU-Handelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten. Sie knüpfen aber auch an die massive und monatelange Protestwelle ab vergangenem Winter an.

Regierungssprecher: Scholz wird Entscheidung zu Taurus "nicht mehr ändern"

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist auch nach der US-Erlaubnis für den Einsatz weiter reichender Waffen durch die Ukraine nicht zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern bereit. Die Haltung des Bundeskanzlers bleibe "unverändert", sagte Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Montag in Berlin. Scholz habe sich in der Frage "klar festgelegt" und gesagt, er werde seine Haltung "auch nicht mehr ändern".

Pistorius sieht nach US-Entscheidung keine veränderte Lage bei Taurus-Nein

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sieht durch die US-Erlaubnis für den Einsatz weiter reichender Waffen durch die Ukraine keine Auswirkungen auf die deutsche Ablehnung einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an das Land. "Es ändert nichts aktuell an unserer Einschätzung", sagte Pistorius am Montag bei einem Besuch beim Hubschrauber-Hersteller Airbus im bayerischen Donauwörth. Es gebe "zurzeit keinen Anlass, eine andere Entscheidung herbeizuführen".

Textgröße ändern: