Londoner Börse lehnt "ungebetenes" Übernahmeangebot aus Hongkong ab
Die Börse in London hat das "ungebetene" Übernahmeangebot des Hongkonger Handelsplatzes offiziell abgelehnt. Der Aufsichtsrat der London Stock Exchange (LSE) habe "einstimmig" beschlossen, den angebotenen Kauf in Höhe von knapp 32 Milliarden Pfund (rund 36 Milliarden Euro) zurückzuweisen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Das Management sehe "fundamentale Probleme" bei dem Vorschlag, etwa hinsichtlich der Strategie und Machbarkeit des Vorhabens.
Der Börsenbetreiber Hong Kong Exchange (HKEX) hatte sein Angebot am Mittwoch unterbreitet. Ziel sei es, einen der größten Handelsplätze der Welt zu schaffen. Die LSE erklärte zunächst, sie werde die Offerte prüfen. Sie ist allerdings beschäftigt mit der Übernahme des US-Finanzdatendienstleisters Refinitiv, die einen Umfang von 27 Milliarden Dollar hat.
Die LSE bekräftigte am Freitag, sie werde an diesem Geschäft festhalten und wolle dabei Fortschritte erzielen. Der Kauf von Refinitiv soll demnach im zweiten Halbjahr 2020 abgeschlossen sein. Ihre Ablehnung des Angebots aus Hongkong begründete die Londoner Börse auch mit der "ungewöhnlichen" Leitungsstruktur der HKEX und deren "Beziehung zur Hongkonger Regierung".
(P.Vasilyevsky--DTZ)