Fridays for Future sagt IAA-Auftritt aus Protest gegen Autoindustrie ab
Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future hat den geplanten Auftritt von zwei ihrer Mitglieder auf der Automesse IAA abgesagt und die Branche scharf kritisiert. Die IAA sei "nicht Teil der Lösung sondern Teil des Problems", erklärte die Bewegung im Internetdienst Twitter. Geplant war ein Redebeitrag der Fridays-for-Future-Mitglieder Kira Geadah und Carla Reemtsma.
Die Bewegung habe der Einladung, auf der Messe zu sprechen, "von Anfang an kritisch" gegenüber gestanden, erklärte Geadah. So sei Fridays for Future skeptisch gewesen, ob Interesse der Branche an einem Austausch und an Veränderung bestehe oder ob der Auftritt dazu diene, der Messe einen grünen Anstrich zu verleihen.
Nachdem der als "Kritiker der IAA bekannte Frankfurter Oberbürgermeister" Peter Feldmann (SPD) nicht wie üblich zur Eröffnung der Messe sprach, sei die "einzige logische Folgerung" gewesen, ebenfalls nicht aufzutreten, erklärte Reemtsma. Feldmann wollte sich in seiner Rede kritisch mit der Automobilindustrie auseinandersetzen.
"Wir werden nicht auf einer Bühne für Phrasen und Klimaschutzbekundungen herhalten", sagte Geadah in einem auf Twitter veröffentlichten Beitrag. Reemtsma ergänzte, das Problem sei die Autoindustrie selbst, denn sie trage "massiv zu jetzigen Umweltproblemen bei" und mache keine Anstalten, daran etwas zu ändern. "Das Idealbild der Automobilindustrie - schnellere, größere und vor allem mehr statt weniger Autos - lässt keinen Platz für eine klimagerechte Zukunft."
Fridays for Future will an den angekündigten Protesten rund um die IAA festhalten. VDA-Präsident Bernhard Mattes, der sein Amt zum Jahresende aufgibt, sei außerdem eingeladen, "mit uns ein Gespräch zu führen", etwa an den Tagen der Messe und am Freitag kommender Woche, dem Streiktag zum Klimaschutz.
An diesem Freitag waren Veranstaltungen unter anderem von der Organisation Attac geplant. Ein großer Protesttag gegen die IAA findet am Samstag statt.
(L.Møller--DTZ)