VDA-Präsident Mattes tritt zum Jahresende zurück
Bernhard Mattes zieht sich als Deutschlands oberster Autolobbyist zurück. Der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA) legt sein Amt zum Jahresende nieder, wie der VDA am Donnerstag mitteilte. Mattes werde sich neuen Aufgaben zuwenden.
Der langjährige Deutschlandchef des Autobauers Ford steht seit März 2018 an der Spitze des Verbands, der rund 600 Unternehmen aus der Branche vertritt, darunter eine Reihe von Herstellern und Zulieferern. Damals hatte Mattes den vorherigen Verbandspräsidenten Matthias Wissman abgelöst.
Erst am Donnerstagvormittag hatte Mattes an der Eröffnung der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teilgenommen. Dabei sagte er, die Industrie stehe vor der "tiefgreifendsten Transformation, die unsere Branche jemals bewältigen musste". Die Autobauer waren zuletzt verstärkt unter Druck geraten, sich neu aufzustellen und wachsender Sorge rund um das Thema Klimaschutz stärker Rechnung zu tragen.
Zuletzt hatte es Berichten zufolge innerhalb der Branche auch wachsende Kritik an Mattes gegeben. So berichtete etwa der "Spiegel" in der vergangenen Woche unter Berufung auf einen hochrangigen Automanager, es gebe "Defizite in der politischen Unterstützung" für die Industrie. Der einst so mächtige VDA verkaufe sich unter Wert. Kritiker halten Mattes demnach vor, er sei nicht eng genug mit den Entscheidungsträgern in Berlin und Brüssel vernetzt. Gerade jetzt, wo die Politik die Klimaziele verschärfe, brauche die Autoindustrie eine stärkere Stimme.
(P.Vasilyevsky--DTZ)