Jeder zweite Zeitvertrag läuft weniger als ein Jahr
Jeder zweite Zeitvertrag in Deutschland ist derzeit auf weniger als ein Jahr befristet. 1,5 Millionen Beschäftigte hatten 2018 einen solchen Arbeitsvertrag, das entsprach 55,5 Prozent aller befristet Beschäftigten, erklärte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden. In knapp elf Prozent der Fälle betrug die Laufzeit mehr als drei Jahre.
Frauen hatten der Statistik zufolge im Durchschnitt kürzere Zeitverträge als Männer: Bei Frauen lag der Anteil der Befristungen unter einem Jahr bei 57 Prozent. Rund acht Prozent hatten einen länger als drei Jahre geltenden Vertrag.
Insgesamt waren nach Angaben des Statistikamts 2,7 Millionen Menschen und damit acht Prozent aller Arbeitnehmer ab 25 Jahren im vergangenen Jahr befristet beschäftigt. Rund 34 Prozent davon gaben an, ein befristetes Arbeitsverhältnis nur eingegangen zu sein, weil sie keine Dauerstelle gefunden hatten. Diese unfreiwillige Befristung ist bei den 45- bis 54-Jährigen mit rund 45 Prozent deutlich höher als bei den 25- bis 34-Jährigen mit rund 25 Prozent.
Möglicherweise spiele die Befristung bei jungen Menschen, die neu in das Berufsleben einsteigen, nur eine untergeordnete Rolle, da die Inhalte der Tätigkeit bei der Entscheidung den Ausschlag geben, erklärten die Statistiker: Eine Befristung werde dann möglicherweise nicht als unfreiwillig eingestuft, während ältere Beschäftigte womöglich mehr Wert auf Beschäftigungssicherheit und somit eine Dauerstelle legten.
(W.Budayev--DTZ)